„Einfach scheens fränggischs Gewaaf, made by Das Eich!“ Mit seiner Mundart-Lesung aus dem zweiten Band der beliebten Comicreihe „Asterix“ zog der Kulmbacher Stefan Eichner die 130 Gäste in Neustadt in seinen Bann.
Der zweite Band seiner fränkischen Asterix-Übersetzung trägt den Titel „BIERamiden“ und basiert auf dem Klassiker „Asterix und Kleopatra". Doch anstelle eines Palastes errichten Asterix, Obelix und Miraculix in der fränkischen Version ein „Wochenendhäusla“ – natürlich in bester oberfränkischer Manier.
Asterix auf Fränkisch
„Anfangs war Asterix nur mein persönlicher Spaß“, sagte Eichner, ein bekennender Fan der französischen Comicserie. Umso mehr freute er sich, dass seine Mundart-Version so große Begeisterung auslöste. Dass die kultur.werk.stadt ausverkauft war, schätzte er sehr: „A weng Niveau wollt' ich nach Neustadt bringen, mit 'Asterix auf oberfränkisch' … ein Gedicht!“ Er versprach einen „geilen Abend, der nicht von der Stange ist“, und hielt sein Wort.
Bier statt Zaubertrank
In „BIERamiden" reisen Asterix und Obelix nach Ägypten, wo sie ungewollt in die Pläne eines römischen Statthalters verwickelt werden, der eine große Bierproduktion starten will. In der fränkischen Variante des Originals ist der Zaubertrank nicht irgendein magisches Gebräu, sondern eine exquisite Mischung aus Hopfen und Malz. Oder, wie es Eichner augenzwinkernd auf Latein ausdrückt: „praeclara franconia cervisia“ – ein hervorragendes fränkisches Bier.
Ein Mundart-Bestseller
Die Idee zu einer fränkischen Asterix-Übersetzung war zunächst ungewöhnlich. Wer ist denn der Vogel in Franken, hatte der Verlag, der Asterix herausgibt, mal gefragt. Doch als die erste Auflage von 6000 Exemplaren bereits am ersten Tag vergriffen war, waren alle Zweifel ausgeräumt. Innerhalb weniger Monate folgten drei Auflagen, und Medien in Fernsehen, Rundfunk und Presse berichteten begeistert.
„Derf er des?“, fragte sich so mancher. Aber klar! Denn der Verlag suchte explizit nach einem Mundart-Übersetzer. Geld habe nie zur Debatte gestanden, denn er sei Asterix-Fan von Kindesbeinen an. Es mache im Spaß, so ein Scheiß in die Wortblasen schreiben zu dürfen, konterte das Eich. Inhaltlich könne er „nei haun“ was er wolle, nur die Bilder kann er nicht verändern.
Unter zwei Stunden Programm werde er den Abend nicht beenden - und das netto, drohte das Eich. Seine Show müsse einfach länger sein, als die Anfahrt, scherzte der Kulmbacher.
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