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Brückenbau
Kreckbrücke in Gemünda freigegeben
Die Umleitung Richtung Ummerstadt ist längst Geschichte, doch ganz fertig wurde die neue Kreckbrücke in Gemünda erst in diesem Frühjahr. Am Montag wurde das Bauwerk offiziell für den Verkehr freigegeben. Pfarrer Tobias Knötig segnete den Neubau.
Die Umleitung Richtung Ummerstadt ist längst Geschichte, doch ganz fertig wurde die neue Kreckbrücke in Gemünda erst in diesem Frühjahr. Am Montag wurde das Bauwerk offiziell für den Verkehr freigegeben. Pfarrer Tobias Knötig segnete den Neubau. // Bettina Knauth
Signet des Fränkischen Tags von Bettina Knauth Fränkischer Tag
Gemünda – Eine drei Meter breitere Fahrbahn und ein neuer Gehweg: Das brachte die neue Brücke über die Kreck in Gemünda. Doch sie wurde später fertig als erhofft. Grund: der Wasserstand des Flusses.

Befahren werden kann sie bereits wieder seit kurz vor Weihnachten. Offiziell freigegeben wurde die neue Brücke über die Kreck in Gemünda aber erst am Montag, nach dem Abschluss von Restarbeiten. Nach der Erneuerung der Rodachbrücke im Jahr 2019 verfügt der Seßlacher Stadtteil nun über zwei tragfähige und breite neue Bauwerke in Richtung Ummerstadt.

Bis wieder Fahrzeuge über die Kreckbrücke rollen konnten, dauerten die Bauarbeiten fast auf den Tag genau neun Monate. „Jetzt gibt es ein Brückensorgenkind weniger im Landkreis Coburg“, zeigte sich Landrat Sebastian Straubel (CSU) erleichtert. Rund 70 Brücken unterhält der Landkreis, bei etlichen davon besteht oder bestand Handlungsbedarf. Zuletzt konnten die Alsterbrücke in Heilgersdorf und die Nerdebrücke in Meeder erneuert werden. „Wer sich an die alte Brücke erinnert, der weiß, dass diese nur im Einbahnverkehr befahrbar und auch nur für 30 Tonnen ausgelegt war“, sagte der Landrat. Angesichts einer Fahrbahnbreite von 3,50 Meter blieben für Gehwegkappen nur jeweils gut 60 Zentimeter übrig.

Kreis finanziert Gehweg

Das neue Bauwerk weist eine 6,50 Meter breite Fahrbahn auf, die Kappen sind beiderseitig je 1,50 Meter breit. Der Gehweg vom Feuerwehrplatz bis zur Gemeindestraße „Am Roten Brunnen“ wurde obendrein ergänzt. Der Landkreis musste für die komplette Finanzierung aufkommen, für die Stadt fielen keine Kosten an. Insgesamt belief sich die Maßnahme auf rund 2,3 Millionen Euro, von denen circa 1,9 Millionen vom Freistaat gefördert wurden.

Sorgen bereitete gleich zu Beginn der Bauarbeiten im März 2023 der hohe Wasserstand der Kreck. Im August wurde sogar die Baustelle komplett überflutet, „und auch im Nachgang war der Wasserstand der Kreck immer höher als in den Jahren zuvor“, sagte Straubel. Das trug dazu bei, dass Restarbeiten erst vor kurzem erledigt werden konnten.

Bürgermeister Maximilian Neeb (FW) dankte seinen Kollegen vom Bauausschuss des Kreises. „Dort sind wir mit allen drei Bürgermeistern fraktionsübergreifend gut vertreten“, meinte er mit Blick auf seine Stellvertreter Renate Schubart-Eisenhardt (CSU) und Carsten Höllein (SPD). Einige Baumaßnahmen konnten in der Vergangenheit umgesetzt werden oder werden gerade verwirklicht. Im Großen und Ganzen habe die Baustelle an der Kreck „reibungslos funktioniert“. Zwischenzeitlich hatte die Feuerwehr Gemünda mit Sandsäcken ausgeholfen.

Neuer Gehweg für Wanderer

Über den neuen Gehweg können Wanderer nun vom Brauhausplatz gefahrlos die Kellergasse erreichen und von da aus weiter zur Kapelle an der Heiligenleite und zum Ummerstadter Kreuz laufen. „Es sind nicht wenige, die diesen Wanderweg wählen“, informierte Neeb. Sein Dank galt auch den Grundstückseigentümern, die Flächen hergegeben hatten. Manche Baumaßnahme scheitere daran, dass der Eigner nicht bereit ist, ein Stück Land zu veräußern.

90 Prozent vom Staat

Bevor Pfarrer Tobias Knötig die Brücke segnete und sie als „Bild unseres Zusammenlebens“ bezeichnete, ergriff Thomas Haas von der Regierung von Oberfranken das Wort. Da weder der Landkreis Coburg noch die Stadt Seßlach finanziell gut dastehen, konnte die Maßnahme mit dem Höchstsatz von 90 Prozent gefördert werden, erläuterte er. 75 Prozent kamen aufgrund des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes, 15 Prozent über das Finanzausgleichsgesetz, das bauliche wie finanzielle Härten berücksichtigt. „Uns ist ja daran gelegen, dass die finanziellen Mittel in Oberfranken bleiben, deshalb versuchen wir das Bestmögliche herauszuholen“, sagte Haas.

Die Gemündaer, die lange die Straßensperrung und Umleitungen in Kauf nehmen mussten, waren erschienen und feierten bei Bratwurst und Getränken das Ereignis.

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