Update vom 12. Dezember, 15 Uhr:
Haba-Chef: „Wir können den Neustart wagen!"
Die Geschäftsführung der Haba-Familygroup hat am Dienstnachmittag bei einer Pressekonferenz über den aktuellen Stand des Insolvenzverfahrens informiert. Geschäftsführer Mario Wilhelm stellte dabei zunächst das Positive heraus: „Wir können einen Neustart wagen!" Aber: Dieser Neustart wird nicht nur ohne die Marke „Jako-o" erfolgen, sondern auch mit deutlich weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Umfasste die Belegschaft einst 1700 Personen, so sollen es künftig nur noch knapp 1000 sein.
Wechsel in Transfergesellschaft
Etliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten in den vergangenen Monaten bereits bei diversen Job-Messen an neue Arbeitgeber vermittelt werden. Außerdem trennt sich die Haba-Familygroup von ihrem Standort in Eisleben, an dem zuletzt rund 100 Menschen beschäftigt waren. Die Zahl der Menschen, die am Standort Bad Rodach keine Zukunft in der Haba-Familie haben, dürfte bei etwa 450 liegen. Ihnen wird laut Wilhelm der Wechsel in eine Transfergesellschaft angeboten. „Sie sollen nicht ins Bodenlose fallen", versicherte Wilhelm.
Viele Hintergünde lesen Sie hier:
Hier der ursprüngliche Text vom 12. Dezember:
Wie geht's weiter bei Haba? Geschäftsführung äußert sich
Wie geht's weiter beim - bislang noch- größten Arbeitgeber im Landkreis Coburg? Am Dienstagnachmittag möchte die Geschäftsführung über das weitere Vorgehen informieren.
Zum 1. Dezember 2023 war das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet worden. Das bedeutet: Nachdem auch der Gesamtbetriebsrat dem Sanierungsplan zugestimmt hat, kann mit der Umsetzung dieses Sanierungsplans begonnen werden.
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Massiver Stellenabbau in Bad Rodach
Dieser Plan sieht zum Beispiel vor, sich von der einstigen Erfolgsmarke „Jako-o" zu trennen und auch den Produktionsstandort in Eisleben (Sachsen-Anhalt) aufzugeben. Vor allem aber sieht der Sanierungsplan einen massiven Stellenabbau am Stammsitz in Bad Rodach vor.
Am vergangenen Freitag waren mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kurzfristig zu einer Versammlung eingeladen worden. Wie die Unternehmenskommunikation der Haba-Familygroup auf Anfrage des Coburger Tageblatts mitteilte, seien bei dieser Versammlung allerdings keine Kündigungen ausgesprochen oder überreicht worden. Stattdessen sei den betroffenen Beschäftigten ein Angebot gemacht worden, in eine Transfergesellschaft zu wechseln.
Ebenfalls am vergangenen Freitag hatte die Haba-Familygroup mitgeteilt, dass für das Werk in Eisleben ein Käufer gefunden werden konnte. Der neue Eigentümer wolle demnach rund 70 der 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen.
Künftig nur noch tausend Mitarbeiter?
Insgesamt bestand die Belegschaft der Haba-Familygroup im Sommer 2023 noch aus rund 1700 Personen. Mithilfe von diversen Job-Börsen konnten einige bereits an andere Firmen in der Region vermittelt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Belegschaft der Haba-Familygroup künftig bei nur noch etwa 1000 Personen umfassen wird.
Weitere Informationen zur Entwicklung bei der Haba-Familygroup folgen hier im Laufe des Tages
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