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Ermittlungen in Coburg
40-jährige Frau getötet: 37-Jähriger räumt die Tat ein
Industriestraße Dörfles-Esbach
Hier in der Industriestraße in Dörfles-Esbach war die 40-jährige Frau zuletzt lebend gesehen worden. // Foto: Oliver Schmidt
Coburg – Mehrere Tage lang wurde nach der Frau gesucht – doch mutmaßlich ist sie bereits kurz nach ihrem Verschwinden getötet worden. Ebenfalls wurde jetzt bekanntgegeben, wo ihre Leiche gefunden wurde.

In einer ersten Einlassung hat ein 37-Jähriger aus Coburg eingeräumt, eine 40-jährige Frau getötet zu haben. Das haben am Dienstag das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Coburg mitgeteilt. Als „Einlassung“ wird im Strafprozess eine Stellungnahme des Angeklagten zum Anklagevorwurf bezeichnet. Sie ist laut Strafprozessordnung kein Geständnis, kann aber im weiteren Verfahren als Beweis gewertet werden.  In einer gemeinsamen Presserklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft ist deshalb lediglich die Rede davon, dass sich der Tatverdacht gegen den 37-Jährigen „erhärtet“ habe.

In der Presseerklärung werden außerdem erste Details zum Ablauf der vergangenen Tage bekanntgegeben.

Ergebnisse der gerichtsmedizinischen Obduktion

Die 40-jährige Frau war am Samstag, 30. November, zum letzten Mal lebend gesehen worden. Sie hatte eine Veranstaltung beim Coburger Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) in der Industriestraße in Dörfles-Esbach besucht. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die Frau „mutmaßlich“ noch in der Nacht zum Sonntag gestorben ist. Das habe die gerichtsmedizinische Obduktion ergeben.

THW in Coburg
Hier, beim THW-Ortsverband Coburg in der Industriestraße in Dörfles-Esbach, war die 40-Jährige zuletzt lebend gesehen worden. // Foto: Tobias Götz

„Gewaltsamer Tod“

Auf welche Weise die Frau getötet wurde, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft noch nicht mit. Die Rede ist lediglich von einem „gewaltsamen Tod“. Weitere Einzelheiten zur Todesursache werden bis zum Abschluss der Ermittlungen nicht bekanntgegeben, wie es in der Erklärung heißt.

Opfer und Tatverdächtiger kannten sich vom THW

THW in Coburg
Der THW-Ortsverband Coburg hat seinen Sitz in der Industriestraße in Dörfles-Esbach. // Foto: Tobias Götz

Am darauffolgenden Dienstag (3. Dezember) war die Frau von ihrem Arbeitgeber als vermisst gemeldet worden. Die Polizei startete eine große Suchaktion. Zugleich wurde im Umfeld der Frau ermittelt. Der 37 Jahre alte Tatverdächtige geriet wohl auch deshalb schnell ins Visier, weil er die 40-Jährige kannte – und zwar vom THW. Beide waren dort Mitglied.

Spätestens am Donnerstag verdichteten sich die Hinweise offenbar, dass der 37-Jährige in einem Zusammenhang mit dem Verschwinden der Frau steht. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft jetzt mitteilten, sei am späten Donnerstagnachmittag ein „Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes“ gegen den 37-Jährigen eingeleitet worden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Coburg erließ eine Ermittlungsrichterin am Freitagmorgen einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Mannes. 

Tatverdächtiger stellte sich

Doch dann überschlugen sich die Ereignisse: Noch bevor der Beschluss der Ermittlungsrichterin vollzogen wurde, stellte sich der Tatverdächtige bei der Polizei in Coburg. „Er wurde dort unmittelbar von den Beamten festgenommen“, heißt es in der Presseerklärung. 

Leichnam wurde am Freitagmittag entdeckt 

Am Freitagmittag entdeckten Beamte der Kriminalpolizei schließlich den Leichnam der vermissten 40-Jährigen. Der genaue Fundort wird in der Presseerklärung nicht genannt. Es handele sich aber um einen Lagercontainer auf dem Gelände des Arbeitgebers des 37-Jährigen. Und: Der 37-Jährige sei bei einem Dienstleister im Gesundheitsbereich tätig gewesen. Nach Informationen des Tageblatts befindet sich der Fundort in der Nähe der Coburger Stadtautobahn.

Hintergründe zur Spurensuche in Coburg lesen Sie hier:

Spurensuche in der Coburger Leopoldstraße
Ein Team der Spurensicherung am Montag in der Coburger Leopoldstraße // Foto: Oliver Schmidt

Die Ermittlungen zum Tatort dauern indes weiterhin an, wie es in der Presseerklärung heißt. Außerdem legen Polizei und Staatsanwaltschaft dar, warum es speziell am Freitag (6. Dezember) umfangreiche Suchmaßnahmen an verschiedenen Orten in Coburg gab, darunter am Schlossplatz, im Hofgarten und auf dem Gelände des Coburger Entsorgungs- und Baubetriebes. „Ziel dieser Maßnahmen war die Sicherstellung möglicher Beweismittel, die der Tatverdächtige in Mülleimern und Müllcontainern entsorgt haben könnte.“ Bei dieser intensiven Suche, bei der unterstützend auch Beamte der Bayerischen Bereitschaftspolizei zum Einsatz kamen, konnte das Mobiltelefon des Opfers gefunden werden. 

Das Motiv, der genaue Tathergang und die näheren Hintergründe der Tat sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen, wie es in der Presseerklärung abschließend heißt.

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