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Warnstreik bei Sana in Coburg
Diese Stationen sollen voll besetzt bleiben
Sana Klinikum Coburg
Das Klinikum Coburg gehört seit dem 1. November 2024 zur privaten Sana Kliniken AG. Zusammen mit den Standorten Lichtenfels und Neustadt bei Coburg (und künftig auch Hof) ergeben sich daraus die Sana Kliniken Oberfranken. // Foto: Oliver Schmidt
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion Fränkischer Tag
Coburg – Am Donnerstag werden Sana-Mitarbeiter aus Coburg zum Warnstreik nach Bamberg fahren. Welche Auswirkungen hat das auf den Klinikbetrieb?

Auch aus dem Coburger Klinikum werden Mitarbeiter am Donnerstag nach Bamberg fahren und am Warnstreik teilnehmen. Die Gewerkschaft Ver.di hat die Belegschaften von Krankenhäusern, in denen der Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst gilt, dazu aufgerufen. 

Rund 80 Personen könnten es aus Coburg sein, die nach Bamberg fahren, sagt der Coburger Betriebsratschef Martin Lücke. „Ver.di hat der Geschäftsführung und uns eine sogenannte Notdienst-Vereinbarung vorgelegt.“ Die solle sicherstellen, dass der Klinikbetrieb weiterläuft, allerdings mit einer Besetzung wie an einem Sonn- oder Feiertag. Hieße konkret: Voll besetzt wären dann die Notaufnahme, die Intensivstationen, die Geburtshilfe und der Kreißsaal sowie die komplette Kinder- und Jugendmedizin. Im Bereich OP könnte es aber zu Engpässen kommen. 

Allerdings habe die Geschäftsführung von Sana diese Vereinbarung noch nicht unterschrieben, sagte Lücke am Mittwochmorgen. Das Recht auf Streik sei davon zwar nicht abhängig, aber der Klinikbetrieb müsse sichergestellt werden. 

Sana-Geschäftsführerin Melanie John sagt auf Anfrage: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeichnen sich durch ein hohes Verantwortungsbewusstsein und eine hohe Patientenorientierung aus. Wir vertrauen darauf, dass es im Falle einer Beteiligung am Arbeitsausstand wie auch in der Vergangenheit eine enge und kollegiale Abstimmung zur Organisation und Aufrechterhaltung der betrieblichen Abläufe geben wird. Die Gespräche dazu laufen bereits.“ Oder kurz gesagt, über die Vereinbarung werde aktuell noch verhandelt. 

Ver.di fordert unter anderem acht Prozent mehr Geld für die Beschäftigten, mindestens aber 350 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. In besonders belastenden Jobs, zum Beispiel im Gesundheitswesen mit Wechselschichten, soll es höhere Zuschläge geben. Die Ausbildungsvergütungen und Entgelte für Praktika sollen um 200 Euro im Monat steigen.

 

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