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Franken helfen Franken
In der Kletterwand Selbstwert steigern
Hilfestellung kommt von den Mitgliedern des Alpenvereins Coburg
Mit Unterstützung der Mitglieder vom Alpenverein schaffen es die Behinderten die Wand hochzuklettern. Wolfgang Tschödrich ist begeistert, wie gut die Gruppe funktioniert. Hier sichert er gerade Michelle. // OvO
Gemeinsame Zeit und Aktivitäten aller Art verspricht die Zeit am See.
Zeit am See heißt die Reihe, bei der jeder willkommen ist und ein abwechslungsreiches Programm geboten wird. // OvO
Coburg – Die Klettergruppe der offenen Behindertenarbeit in Coburg wünscht sich Mannschaftstrikots. Das Hobby beim Alpenverein macht nicht nur Spaß, es fördert auch das Selbstbewusstsein.

Es sind die positiven Erlebnisse und die vielen kleinen Erfolge, die die Klettergruppe der offenen Behindertenarbeit vor Ort fest zusammengeschweißt haben. Alle zwei Wochen treffen sich zehn lern- und geistig behinderte Männer und Frauen zwischen 18 und 40 Jahren, um im Kletterzentrum des Alpenvereins die Wand zu erklimmen. 

Klettern
Klettern fördert das Selbstbewusstsein der Behinderten, die in der Wand nicht auf ihre Schwächen reduziert werden. Felix wird hier von Lorenz gesichert. // OvO

Mir gefällt alles am Klettern! Das Hoch und das Runter. Ich war sogar schon auf der Coburger Hütte. Und einen Kletter-Schein möchte ich auch noch machen“, schwärmt Markus, der im Klettern seine Passion gefunden hat.

Julia Flötemann, die die Gruppe leitet und selbst mitmacht, freut sich, dass das Angebot so gut angenommen wird.

Alpenverein ist überzeugt

Einen großen Anteil daran trägt auch der Alpenverein Coburg, der sich dafür offen gezeigt hat. „Ich konnte mir das am Anfang gar nicht vorstellen: Klettern mit Menschen mit Behinderung. Dann war ich bei einem Aktionstag dabei und seit dem bin ich vollkommen überzeugt. Das ist so schön zu sehen, wie schnell Fortschritte gemacht werden und wie gut inzwischen geklettert wird!“, sagt Wolfgang Tschödrich, der die Gruppe betreut und absichert.

Klettern
Klettern spornt die Behinderten an und stärkt die Muskelkraft. Markus ist begeistert von seinem neuen Hobby und möchte auch seinen Kletterschein machen. // OvO

Auch Julia Flötemann hatte nicht damit gerechnet, dass die Klettergruppe so ein Erfolg werden würde. Aber die geistig- und lernbehinderten Menschen entdecken ganz neue Möglichkeiten und Fähigkeiten

Die ruhige, vertraute Atmosphäre hilft, dass sich die Teilnehmer auf ihre Aufgabe konzentrieren können. Gut abgesichert geht es dann in von Hindernis zu Hindernis. Kurze Pausen sind möglich und am Ende kommt jeder da an, wohin ihn seine Kraft bringt. Hat es mal nicht bis ganz nach oben gereicht, ist der Ansporn beim nächsten Mal umso größer.

Mehr als nur Spaß

Die Sozialpädagogin ermuntert immer wieder Menschen aus der offenen Behindertenarbeit, sich der Klettergruppe anzuschließen. Die Körperwahrnehmung wird geschult, Vertrauen aufgebaut, das Selbstbewusstsein gestärkt, Koordination, Gleichgewichtssinn und Kraft trainiert. Das Gruppenerlebnis und die Erkenntnis „Ich kann was!“ machen das Klettern zu einem besonderen Erlebnis.

An der Wand geht es um die Stärken der Behinderten. Sie werden nicht, wie so oft, auf ihre Defizite reduziert.

Julia Flötemann Sozialpädagogin

Gerne würde die Gruppe mal einen Ausflug machen und an einer richtigen Felswand trainieren. Doch dazu fehlten bisher die fianziellen Mittel. Genauso wie für ein Mannschaftstrikot, das sich die Gruppe gerne anschaffen würde, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. 

„Wir würden uns sehr freuen, wenn die Spendenaktion von Franken helfen Franken uns dabei unterstützt. Vielleicht klappt es ja dann“, sagt Julia Flötemann.

Gemeinsam „Zeit am See“ genießen

Sie organisiert auch die „Zeit am See“, eine kleine Auszeit für alle, die gerne in der Gruppe basteln, kreativ sind, gemeinsam kochen wollen oder Spiele spielen.

Spaß haben bei gemeinsamen Aktivitäten
Gerne treffen sich die Behinderten bei der „Zeit am See“, um gemeinsam zu Basteln oder sich auch einfach nur auszutauschen. // OvO

Jeden Montag trifft sich die Gruppe zwischen 19 und 21 Uhr im Haus am See in Wüstenahorn. Ohne Anmeldung können behinderte, aber gerne auch nicht behinderte Menschen an dem Programm teilnehmen.

Ich gehe gerne zu den Treffen von Zeit am See, weil ich dort Gleichgesinnte in gemütlicher Atmosphäre zu einer geringen Teilnahmegebühr treffen kann.

Annuschka, Teilnehmerin

„Leider sind unsere finanziellen Mittel auch da sehr knapp“, sagt die Kursleiterin. Dringend werde Geld benötigt, um Bastelmaterial zu kaufen oder auch mal gute Zutaten für ein gemeinsames Kocherlebnis. Für Weihnachtsgeschenke oder Präsente für Referenten, die Vorträge halten, fehle es immer wieder am nötigen Kleingeld. Immerhin kommen regelmäßig zwischen 15 und 20 Teilnehmer zur „Zeit am See“. 

Die Adventsspende „Franken helfen Franken“ soll auch dieser Gruppe zugutekommen.  

Das ist Franken helfen Franken

Die Mediengruppe Oberfranken erreicht über ihre Zeitungen sowie ihr Internetangebot jeden Tag unzählige Menschen. Das nutzt die mgo, um Hilfsbedürftigen in ganz Franken zu helfen. Seit 2009 gibt es daher den Spendenverein „Franken helfen Franken“. Alle Spenden gehen zu 100 Prozent an gemeinnützige Organisationen und in Not geratene Menschen in der Region. Die Verwaltungskosten übernimmt die Mediengruppe Oberfranken.

Spendenkonto Mediengruppe Oberfranken - Franken Helfen Franken e.V.

Sparkasse Bamberg: IBAN DE 62 7705 0000 0302 1945 01, BIC BYLADEM1SKB

Verwendungszweck: Diakonie Coburg

Das Coburger Tageblatt und „Franken helfen Franken“ unterstützen drei Projekte der Diakonie Coburg. Eins davon ist die offene Behindertenarbeit vor Ort.

 

 

 

 

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