Wie klingt Jazz im neuen Globe? Das wird sich im Rahmen des Festivals It’z Jazz herausstellen, das von 21. bis 23. Juni in Coburg stattfindet. Bei einer Pressekonferenz haben die Veranstalter spannende Konzerte angekündigt, die weit mehr beinhalten sollen als Jazz alleine. Beim Crossover-Event mit dem Landestheater geht Jazz die Symbiose mit Klassik ein, verbindet sich mit Weltmusik, holt sich Inspiration aus Pop und Club-Musik und soll an dem Wochenende vor allem tanzbar sein und unterhalten.
Verbindung aus Globe und Pakethalle
Neu ist in diesem Jahr die Verbindung aus „Upper Jazz Location“, dem Globe, und der ehemaligen Pakethalle als „Party Jazz Location“, erklärt Antonia Bafas, die das künstlerische Programm des dreitägigen Festivals zusammengestellt hat. Außerdem ist erstmals der Verein Coburg Jazz als Veranstalter beteiligt. „Wir haben vergangenes Jahr mit totaler Begeisterung den Verein gegründet und hoffen, dass sich Jazz in Coburg verfestigt“, betont Petra Schneider als Vorsitzende des Fördervereins Coburg Jazz.
Festival-Pass und Education-Projekt
Dafür sind im Rahmen von It’z Jazz vier Konzerte an drei Tagen geplant. Mit dem Festival-Pass gibt es alle Konzerte zu einem günstigeren Preis. Bafas verspricht den Besuchern bereits am Freitag, 21. Juni, ein außergewöhnliches Erlebnis im Globe. Mit Marius Preda hat sie einen Musiker nach Coburg geholt, der das Cimbalon zum Soloinstrument erhoben hat und es mit Jazz, Klassik und Filmmusik verbindet. Bafas nennt seinen Namen in Zusammenhang mit Antonio Sandobal, einem US-amerikanischer Jazz- und Fusionsmusiker kubanischer Herkunft, und verbindet seine Arbeit mit Vladimir Cosma, der unter anderem die Titelsongs zu „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ mit Pierre Richard und „Asterix – Sieg gegen Cäsar“ als auch die Single „Reality“ aus dem Film „La Boum – Die Fete“ komponierte.
Das Cimbalon übersetzt Bafas mit der unromantischen Bezeichnung Hackbrett, was die magisch, elektrisierende Wirkung des Instruments jedoch keineswegs schmälern sollte. An dem Festival-Freitag ergänzt sich die Musik Predas, der mit seinen rumänischen Wurzeln die Klänge der Sinti und Roma einbringt, während das Orchesters des Landestheaters Coburg Predas Weltmusik mit Klassik ergänzt.
Coburger Schüler können schon zur Generalprobe dabei sein, denn das Festival bietet wie bereits im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Coburg ein Education-Projekt an – in einer Mischung aus Konzert und Workshop.
Viele kommen von auswärts
„Aus der Jazznacht hat sich ein großes Festival entwickelt“, blickt Bafas auf die Entstehungsgeschichte des Events zurück: „Wir haben das Festival vergangenes Jahr analysiert und festgestellt, dass viele Coburger kommen, aber auch sehr viele Auswärtige“, fasst mit Blick auf die rund 2000 Besucher zusammen, die 2023 nach Coburg gekommen sind. Außerdem habe sich herausgestellt, dass Samstag Party-Tag sei.
Daher wird für 22. Juni ein Feier-Abend eingeplant. Hierfür hat sie die Bigband Jazzrausch engagiert, die Musik- und Tanzfreunde zusammenbringen soll. Die Band hat sich 2015 zusammengefunden und lässt die Grenze zwischen Jazz und den Beats der Electro-Club-Szene verschwimmen.
Der Sonntag beginnt mit einer Jazz-Matinee, bei der Alma Naidu in der Alten Pakethalle die Besucher musikalisch in den Abschlusstag des Festivals führt. Die 1995 geborene Sängerin stammt aus München, komponiert selbst und hat Jazzgesang and der Münchener Hochschule für Musik und Theater in München als auch an der Royal Academy of Music in London studiert. 2021 wurde sie unter anderem mit dem Kurt-Maas-Jazz-Award und dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. Ein Jahr später, 2022, brachte sie ihr erstes Album „Alma“ heraus, auf dem sie ausschließlich selbst komponierte und arrangierte Musik vorstellt.
„Tochter Mannheims“ in der Pakethalle
„Wir wollten das Festival jung und weiblich machen“, betonte Bafas die Entscheidung, Alma Naidu nach Coburg zu holen. Auch beim zweiten Konzert des Abends wird die Weiblichkeit im Mittelpunkt stehen. Für den Ausklang des Festivals hat Bafas das Söhne Mannheims Jazz Department verpflichtet, das an diesem Abend erstmals in seiner Geschichte mit Gastsängerin Phalleé eine „Tochter Mannheims“ mitbringt. Die dazugehörigen „Söhne“ sind in diesem Fall Edward Maclean am Bass, Michael „Kosho“ Koschorreck an der Gitarre, Ralf Gustke am Schlagzeug und Sänger Michael Klimas. Sie präsentieren Jazz-Pop-Perlen, bringen eigene Songs zu Gehör und verwandeln Klassiker der Söhne Mannheims wie „Das hat die Welt noch nicht gesehen“ oder „Geh davon aus“ in sensible Jazzversionen.
Insgesamt freut sich Bafas darauf, mit dem Programm viele verschiedene Publikumsgruppen anzusprechen. Auch der Schauspieldirektor des Landestheaters, Matthias Straub, blickt voller Vorfreude auf das Festival, denn Jazz müsse „keineswegs kompliziert und aufwändig sein, sondern unterhaltsam und vor allem tanzbar.“
Rund um das Festival It’z Jazz
Das Programm
Freitag, 21. Juni, 20 Uhr: Marius Preda und das Philharmonische Orchester – Globe Coburg
Samstag, 22. Juni, 20 Uhr: Jazzrausch Bigband – Alte Pakethalle
Sonntag, 23. Juni, 11 Uhr: Alma Naidu – Alte Pakethalle
Sonntag, 23. Juni, 19 Uhr: Söhne Mannheims Jazz Department – Alte Pakethalle
Infos und Tickets Das Programm und Infos zu den Mitwirkenden unter itz-jazz.de Tickets im Vorverkauf an der Kasse des Landestheaters (Tel. 09561/898989) sowie unter landestheater-coburg.de.
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