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Kultur
Neue Heimat für das Kulmbacher Kleinkunstbrettla
Die Kulmbacher Brauerei hatte eine Überraschung für das KKB: Mönchshof-Produktmanagerin Claudia Kollerer überreichte an den Vorsitzenden Manfred Spindler den Kleinkunstpreis – inklusive Preisgeld in Höhe von 3600 Euro.
Die Kulmbacher Brauerei hatte eine Überraschung für das KKB: Mönchshof-Produktmanagerin Claudia Kollerer überreichte an den Vorsitzenden Manfred Spindler den Kleinkunstpreis – inklusive Preisgeld in Höhe von 3600 Euro. // Uschi Prawitz
Signet des Fränkischen Tags von Ursula Prawitz Fränkischer Tag
Kulmbach – Wegen Corona ist die Bleibe in Untersteinach Geschichte. Nun ist von einer neuen „Kulturallianz“ die Rede.

Nach vielen Jahren Suche und gebeutelt durch die Corona-Pandemie hat das Kulmbacher Kleinkunstbrettla (KKB) endlich eine neue Heimat gefunden – in den Museen im Kulmbacher Mönchshof. „Ihr gehört hierher, es gibt keinen besseren Platz“, sagte Brauereichef Markus Stodden. „Wir heben heute eine neue Kulturallianz aus der Taufe.“

Bereits seit über 30 Jahren fördert die Kulmbacher Brauerei den Kabarett-Trupp rund um Vorsitzenden Manfred Spindler. „Für mich und die Brauerei ist diese neue Partnerschaft eine Herzensangelegenheit“, betonte Stodden und ergänzte: „Wir sponsern viel. Manches Sponsoring macht man einfach, manches liebt man.“ Auch Landrat Klaus Peter Söllner ist erklärter KKB-Fan und ließ es sich nicht nehmen, bei der „Taufe“ anwesend zu sein. Er dankte der Brauerei für das kulturelle Engagement in Kulmbach: „Ohne sie wäre vieles hier nicht möglich.“

Eine neue „Kulturallianz“

Ab sofort gehen also das KKB und die Museen im Kulmbacher Mönchshof bei „Kultur unter’m Dach“ gemeinsame Wege. „Genuss und Kultur gehören in Kulmbach schließlich zusammen“, sagte Helga Metzel, Geschäftsführerin der Museen im Mönchshof. „Für Kulmbach und alle Kulturliebhaber ist heute ein Glücks- und Freudentag“, sagte der KKB-Vorsitzende. Nach 25 Jahren gehe endlich eine Reise zu Ende – und zwar in Kulmbach, wo man immer hin wollte. „Ein Ende fast wie in einer Seifenoper.“

Ein Prosit auf die neue Kulturallianz (von links): Claudia Kollerer, Uwe Bär, Lothar Groß, Klaus Peter Söllner, Markus Stodden, Manfred Spindler, Bernhard Fiedler, Helga Metzel und Roland Jonak.
Ein Prosit auf die neue Kulturallianz (von links): Claudia Kollerer, Uwe Bär, Lothar Groß, Klaus Peter Söllner, Markus Stodden, Manfred Spindler, Bernhard Fiedler, Helga Metzel und Roland Jonak. // Uschi Prawitz

Spindler erinnerte an die Anfänge des KKB, als er mit Roland Jonak als „Seltsames Paar“ die Säle füllte. An das „Gaudibrettla“, das anfangs Hobby war, und das man im positiven Sinne irgendwann so nicht mehr stemmen konnte. „Als wir die Abschiedsgala 2009 gaben, war die Kulmbacher Stadthalle zwei Mal ausverkauft und wir konnten 30.000 Euro für Bedürftige in der Region spenden“, sagte Spindler.

Übeeregionale Kabarettgrößen im Landkreis Kulmbach

Danach sei man mit dem KKB in Untersteinach ab 2010 neue Wege gegangen, habe überregionale Kabarettgrößen in den Landkreis geholt. Als schließlich 2014 der mit 3600 Euro dotierte Kulmbacher Kleinkunst-Preis zusammen mit der Kulmbacher Brauerei ins Leben gerufen wurde, zeigte dies Wirkung weit über die Grenzen Kulmbachs, ja sogar Deutschlands hinaus. In der Corona-Pandemie musste der Vereinsvorstand jedoch die Notbremse ziehen und die Räumlichkeiten in Untersteinach aufgeben.

„Und wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“, sagte Spindler, in diesem Fall war das Lichtlein ein Anruf der Museen im Kulmbacher Mönchshof. Künftig werden KKB und die Museen ein gemeinsames Jahresprogramm auf die Beine stellen und sich ergänzen. Schon im November und Dezember 2022 habe es einen Probelauf gegeben, Ton und Licht würden überarbeitet und auch die Wiederaufnahme des Kleinkunstpreises sei wieder geplant, nur unter einem neuen Namen.

„Mönchshof Kabarettpreis“ wird wieder vergeben

Der „Mönchshof Kabarettpreis“ soll im Januar 2024 das erste Mal vergeben werden, dafür werden bereits vor Corona nominierte Künstler erneut eingeladen.

Da viele Künstler aufgrund der Pandemie viele Termine nachzuholen hätten und kurzfristig nicht verpflichtet werden können, hat sich die neue Kulturallianz im Mönchshof für 2023 auf ein schönes Mischprogramm mit Lokalcouleur geeignet.

So dürfen sich Kabarett- und Kulturfreunde 2023 etwa auf das Eich, eine Fastenpredigt mit Holger Paetz oder eine Benefiz-Buchlesung mit Erich Olbrich freuen. Weiterhin auf dem Programm stehen der Plassenburg Singkreis, Lothar Groß, Ö3, Wolfgang Buck und Rüdiger Baumann mit einem Theaterstück.

Abschiedstournee für ein seltsames Paar

Ab Februar 2024 begibt sich darüber hinaus das „Seltsame Paar“ nach 35 Jahren auf seine Abschiedstournee. „Roland Jonak und ich müssen nachholen, was wir wegen Corona nicht mehr machen konnten“, so Spindler. Infos über Veranstaltungen bei „Kultur unter’m Dach“ sowie Tickets gibt’s im Netz unter kulmbacher-moenchshof.de, kleinkunstbrettla.de und okticket.de.

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