Nora-Eugenie Gomringer hat sich den Worten verschrieben. Sie spielt mit ihnen, lässt sie lebendig werden. Sie schreibt sie auf, sortiert sie neu, spricht sie, singt sie, skandiert sie, sie lässt sie laut klingen und haucht sie leise.
Das Leben der 44-Jährigen ist geteilt zwischen ihrem künstlerischen Schaffen und ihrer Arbeit als Direktorin der kleinsten Behörde des Freistaats Bayern.
Als Lyrikerin schreibt Nora-Eugenie Gomringer Gedichte und Prosa und befasst sich außerdem ausführlich mit der Kunst anderer. Sie gibt Performances, schreibt Libretti und andere Auftragsarbeiten, sprach die Texte für die Jubiläums-CD der Bamberger Symphoniker ein, ist Host im Podcast "100 aus 100" über die schönsten Hörspiele der Geschichte und steht immer wieder mit Musikern auf der Bühne, als Sängerin und Rezitatorin.
In ihrer Rolle als Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia, in dem sie auch ihre Dienstwohnung hat, schafft sie seit 2010 als Gastgeberin den Raum für Künstlerinnen und Künstler, die für mehrere Monate als Stipendiaten in Bamberg leben.
Ihr Name ist die Verschmelzung der Namen ihrer Eltern
Sie hat den Posten mit Anfang 30 übernommen – der Kunstbetrieb war ihr damals schon sehr vertraut. Als jüngste Tochter des berühmten Dichters Prof. Eugen Gomringer und der Wissenschaftlerin Dr. Nortrud Gomringer ist sie mit Kunst und Literatur aufgewachsen. Ihr Name Nora-Eugenie ist eine Verschmelzung der Namen ihrer Eltern.
Eine ungewöhnliche Kindheit in Wurlitz
Ihre Kindheit in Wurlitz im Landkreis Hof war ungewöhnlich, und sie war ein ungewöhnliches Kind.
Und heute ist sie eine ungewöhnliche Frau.
Im Podcast "Fränkischer Talk" erlaubt Nora Gomringer Einblicke in ihr Leben, ihren Alltag im Künstlerhaus, in ihre Gedanken und in ihre Kunst. Das ganze Gespräch hören Sie kostenfrei überall, wo es Podcasts gibt, oder direkt hier:
Die Trauer um die Mutter
Eine besondere Rolle im Gespräch spielt ihre Mutter Nortrud, die 2020 starb. Ihr Tod erschütterte Nora Gomringer in ihren Grundfesten und wirkte sich auch auf ihr Schaffen aus. Denn seit ihrem Tod fehlen der Dichterin ein wenig die Worte.
Im Podcast spricht das "mutterlose Kind", wie sich Nora Gomringer selbst bezeichnet, über das ambivalente Verhältnis zu ihren Eltern und darüber, wie es ist, sich um ihren 99-jährigen Vater zu kümmern.
Erinnerung an Zeit als Austauschschülerin
Sie erinnert sich an ihre Kindheit und Jugend, an die prägende Zeit als Austauschschülerin in Pennsylvania und erzählt davon, wie sie sich verändert hat.
Im Podcast erklärt sie, wie sie von ihrer Kunst leben kann und welche Rolle dabei die zahlreichen hohen Auszeichnungen spielen, die sie seit Jahren für ihre Arbeiten bekommt.
Eine der größten Anerkennungen ist der Ingeborg-Bachmann-Preis, den sie 2015 erhielt. Hier können Sie den preisgekrönten Text "Recherche" lesen.
Wie sie diesen Text geschrieben hat und wie sie selbst auf ihr Schaffen blickt: All das und mehr hören Sie im Interview.
"Fränkischer Talk" mit spannenden Menschen aus der Region
Alles bisherigen Folgen des Podcasts "Fränkischer Talk", unter anderem mit dem Chefdirigenten der Bamberger Symphoniker Jakub Hrůša, mit Ex-Erzbischof Ludwig Schick, mit KI-Professorin Ute Schmid, mit Mälzerei-Chefin Sabine Weyermann oder der Lauf-Influencerin Leni Runner finden Sie hier in der Übersicht.
Alle Gespräche können Sie kostenlos und ohne Abonnement anhören.
Hier sehen Sie weitere Folgen. Diese und viele mehr finden Sie in der Übersicht auf www.fraenkischer-talk.de.
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