0
Jupps Gartentipps
Ein Winter wie aus dem Bilderbuch
Wintereinbruch
Noch einmal winterlich: Gelbe Winterlinge und lila Krokusse sind mit Schnee bedeckt. // Patrick Pleul/dpa
Bamberg – Ein klassischer Winter mit Schnee und anhaltender Kälte mag uns manchmal ungemütlich erscheinen, doch für die Natur ist er von unschätzbarem Wert.

Nach vielen Jahren mit ungewöhnlich milden Wintern scheint das Wetter in diesem Jahr dem natürlichen Gleichgewicht wieder besser zu entsprechen.

Die Bedeutung eines "normalen" Winters wird bereits in alten Bauernregeln anschaulich beschrieben: "Ist der Januar hell und weiß, kommt der Frühling ohne Eis."  Solche weisen Sprüche verdeutlichen, wie positiv sich kalte Winter auf die Natur auswirken können.  

Bauernregeln 

Ein klarer, kalter Januar wurde schon früher als gutes Omen gesehen: "Ist der Januar kalt und klar, deutet das auf ein gutes Jahr."

Schnee spielt dabei eine zentrale Rolle. Sein schützendes Kleid bewahrt Pflanzen vor den Härten der Kälte. Ein weiteres Sprichwort bringt es auf den Punkt: "Knarrt im Januar Eis und Schnee, gibt's zur Ernt' viel Korn und Klee."

Dass ein milder Januar hingegen nicht immer ein gutes Zeichen ist, zeigt folgende Weisheit: "Ein milder Januar deutet auf einen späten Frühling hin."  

Die vergangenen Jahre haben diese Erfahrung bestätigt. Oft verschob sich der Winter bis weit in den Frühling hinein. So standen beispielsweise vor zwei Jahren um diese Zeit die Schneeglöckchen kurz vor der Blüte, und auch die Winterlinge regten sich schon im Boden.  

Warum Kälte wichtig ist  

Die derzeitige Kälte bremst das vorzeitige Wachstum der Pflanzen – und das ist gut so. Sie schützt die Natur vor einer zu frühen Entwicklung, die durch spätere Frostperioden zerstört werden könnte.

Schnee wäre dabei der ideale Helfer: Er bildet eine isolierende Schicht, die den Pflanzen den besten Schutz bietet. Besonders die Saaten auf den Feldern profitieren davon, da sie unter einer Schneedecke hervorragend gedeihen.  

Der Dichter Friedrich Wilhelm Weber beschreibt dieses Zusammenspiel poetisch:  

"Es wächst viel Brot in der Winternacht,  

denn unter dem Schnee, frisch grünet die Saat.  

Erst wenn im Lenze die Sonne lacht,  

spürst du, was Gutes der Winter tat."  

Die Gefahr von Kahlfrösten  

Problematisch wird es hingegen bei sogenannten Kahlfrösten, also frostigen Temperaturen ohne schützende Schneedecke. Besonders bei häufig wechselnden Temperaturen – wenn sich der Boden durch Frost hebt und bei Tauwetter wieder senkt – leiden die Pflanzen stark.

Die Wurzeln können durch diesen Prozess abreißen, was als "Hochfrieren" bezeichnet wird. Für die Saaten auf den Feldern kann das gravierende Folgen haben.  

 

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Inhalt teilen