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Ausstellung von Konrad Albert
Farbenfrohe Hammelburger Stadtansichten
Ein musizierender Maler ist nicht alltäglich. Der Künstler begrüßte seine Vernissage-Gäste mit einer Eigenkomposition.
Ein musizierender Maler ist nicht alltäglich. Der Künstler begrüßte seine Vernissage-Gäste mit einer Eigenkomposition. // Winfried Ehling
Hammelburg – Eine Ausstellung mit Werken von Konrad Albert ist im Museum Herrenmühle zu sehen.
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Die Ausstellungen der Werke heimischer Künstler sind bedauerlicherweise rar geworden in der Saalestadt. Konrad Albert ist einer der wenigen, der wieder einmal mit farbenfrohen Ansichten im Museum Herrenmühle an die Öffentlichkeit tritt. „Wein, Brot und die Seele der Stadt“ – so der Titel der Ausstellung – wurde in einer Vernissage vor zahlreichen Kunstliebhabern eröffnet.

„Teil der Stadt“

„Konni ist wieder da“, stellte Vize-Bürgermeisterin Elisabeth Assmann erfreut fest, die den Hammelburger Maler, Grafiker und Musiker als „Teil der Stadt“ betitelte. Konrad Albert hatte vor knapp zwei Jahren die Stadt-Plakette für sein Wirken erhalten, als Dank der Stadt für diese Initiative. Dank galt auch Kulturreferentin Elfriede Böck, die die Präsentation mit vorbereitete und organisierte.

Sie erinnerte an mehrere Gruppenausstellungen in Hammelburg und Turnhout, an denen Albert teilnahm und an „Angeschwemmt“, die Gemeinschaftsausstellung der Gruppe „Kunstvereint“ auf der Museumsinsel. Jetzt zeigt die Herrenmühle die erste Einzelausstellung des beliebten Hammelburger Malers und Grafikers.

Hammelburgs Marktplatz war schon mehrfach im Blick des Kunstschaffenden, der ihn diesmal als sommerliches Ferienziel darstellte.
Hammelburgs Marktplatz war schon mehrfach im Blick des Kunstschaffenden, der ihn diesmal als sommerliches Ferienziel darstellte. // Winfried Ehling

1996 erstes Atelier

Der in Poppenroth Geborene wuchs auf dem Bauernhof seiner Eltern auf. Da er gerne zeichnete, studierte er nach seiner Schulzeit von 1972 bis 1977 Grafik-Design in Würzburg. Im Jahr 1996 eröffnete er sein eigenes Atelier.

2003 zog er mit seiner Familie und dem Atelier in die Dalbergstraße. Auch als Musiker kennt man Konni, der Lieder in Rhöner Mundart intoniert und eines davon als Vernissage-„Starter“ auf der Klampfe spielte.

Fantasievolle Motive

Themen zu seinen darstellenden Werken findet der Maler überall, meist in seiner Wahlheimat, der Saalestadt, wo sich Albert seine Motive holt und diese fantasievoll – manchmal etwas grotesk – bearbeitet, was den Betrachtern oft ein erstauntes Schmunzeln beschert.

Das Herz malt mit

Zu seinen Motiven gehört „Die gute Stube der Stadt“, der Marktplatz, mit südländischem Flair aufbereitet, mit einem riesigen Wasserbecken und Springbrunnen, gesäumt von Rat- und Bürgerhaus und Cafés. Oder die untere Rienecker-Straße mit plaudernden Frauen und spielenden Kindern, so wie sie tatsächlich war.

Konrad Albert ist kein Trendsetter, vielleicht ein bisschen Impressionist, in jedem Fall ein Künstler, der sein Herz mit malen lässt. „Wein und Brot und die Seele der Stadt“ist ein treffend gewählter Titel für diese Präsentation. Der aufmerksame Betrachter kann die Liebe spüren, die der Maler seinen „Heimatbildern“ einhaucht. Die verschiedenen Brotarten serviert er aufgemalt auf Holzscheiben, die richtig appetitlich aussehen.

Einer der drei erhaltenen Stadttürme, der „Hüterturm“ war auch ein Motiv für den heimischen Maler.
Einer der drei erhaltenen Stadttürme, der „Hüterturm“ war auch ein Motiv für den heimischen Maler. // Winfried Ehling

Wale am Strand

Das ebenfalls in der Herrenmühle priorisierte Thema „Wein“ ist etwas schwer zu definieren: Ein Weinberg an der Meeressteilküste kann sich der Besucher gerade noch vorstellen. Dass die beiden Wale am Strand das Szenario beäugen, ist ein wenig rätselhaft.

Aber die Fantasie gehört zu den farbenfrohen Darstellungen Alberts. Gerne macht der Kunstschaffende auch eine Visite in der Vergangenheit, beispielsweise wenn er eine Szene aus der ehemaligen T-Stube präsentiert oder im Portrait-Stil ein markantes Gesicht zaubert. Portraits zeichnen sind ohnehin sein Trumpf auf den Märkten der Region.

Öffnungszeiten

Es lohnt für Kunstliebhaber mit Hang zum Außergewöhnlichen, diese Premieren-Ausstellung, die bis zum 11. Mai gezeigt wird, zu besuchen. Die Öffnungszeiten im Stadtmuseum sind Dienstag, Mittwoch und Freitag von 14 Uhr bis 16 Uhr, donnerstags von 10 Uhr bis 14 Uhr und an Samstagen und Sonntagen von 14 Uhr bis 17 Uhr.

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