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Neue Probleme
„Aus Sicherheitsgründen“: Haba stoppt Fertigung
Haba-Familygroup mit Sitz in Bad Rodach (Landkreis Coburg)
Die Haba-Familygroup mit Sitz in Bad Rodach (Landkreis Coburg) hat soeben ein vorläufiges Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung überstanden. // Daniel Vogl/dpa
Bad Rodach – Der kriselnde Spielwarenhersteller aus Bad Rodach hat eine überraschende Entscheidung getroffen. Was bedeutet das für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

Bei der Haba-Familygroup sind neue Probleme aufgetaucht.  Am Dienstag wurde mitgeteilt, dass die Fertigung am Standort Lutherstadt Eisleben (Sachsen-Anhalt) „unterbrochen“ werden muss. Grund seien „Defizite beim Brandschutz“.

Werk soll geschlossen werden

Am Standort in Eisleben werden Schulmöbel der Marke „Haba Pro“ (ehemals Wehrfritz) gefertigt. Beschäftigt sind dort rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – allerdings nicht mehr lange. Denn erst in der vergangenen Woche hatte die Haba-Familygroup die Entscheidung verkündet, den Standort Eisleben zu schließen. Begründet wurde diese Maßnahme als Bestandteil der Neustrukturierung des Unternehmens. Denn die Haba-Familygroup befindet sich seit Mitte September in einem vorläufigen Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Um das Gesamtunternehmen mit Sitz in Bad Rodach zu retten, hält die Geschäftsführung „schmerzhafte Einschnitte“ für notwendig. So sollen insgesamt fast 700 der 1800 Arbeitsplätze wegfallen; die 110 Beschäftigten in Eisleben sind da bereits eingerechnet.

Aber was genau ist jetzt in Sachen „Brandschutz“ in Eisleben vor- beziehungsweise aufgefallen? In der Pressemitteilung der Haba-Familygroup wird erklärt, dass es einen Zusammenhang mit dem  vorläufigen Insolvenzverfahren gibt. So habe es eine unabhängige Analyse gegeben, inwieweit auch künftig eine Produktion in Eisleben erfolgen kann. Bei dieser Analyse seien „Defizite beim Brandschutz sowie bauliche Mängel am Gebäude und bei der Sicherheitsausstattung“ bekannt geworden. Nachdem ein Sachverständiger seine Einschätzung gab, habe die Geschäftsführung der Haba-Familygroup entschieden, die dortige Fertigung  zu unterbrechen – allerdings nur „temporär“, wie es heißt. Denn: In den kommenden Wochen solle nun geklärt werden, „ob die baulichen Anlagen mit vertretbarem Aufwand befähigt werden können, um die aktuelle Schulmöbelproduktion zumindest partiell weiterzuführen.“


In der Pressemitteilung wird auch Martin Mucha zitiert. Mucha ist Insolvenzexperte und wurde vom Amtsgericht Coburg im Zuge des vorläufigen Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung als Generalvollbemächtigter bei der Haba-Familygroup eingesetzt. Mucha erklärt: „Um niemanden zu gefährden, waren sich Geschäftsführung und Gesellschafter mit mir einig, dass wir die Produktion ohne Verzögerung unterbrechen müssen.“Die Haba-Familygroup mit Sitz in Bad Rodach (Landkreis Coburg) hat am Dienstag mitgeteilt, dass die Fertigung am Standort Lutherstadt Eisleben (Sachsen-Anhalt) „unterbrochen“ werden muss. Hintergrund sind offenbar „Defizite beim Brandschutz“, wie es heißt.

Die Pressemitteilung der Haba-Familygroup vom Dienstag im Wortlaut:

„Nachdem seit gestern die Einschätzung eines Sachverständigen über den Haba Pro Standort in Lutherstadt Eisleben vorliegt, hat die Geschäftsführung der Haba-Familygroup die dortige Fertigung von Schulmöbeln aus Sicherheitsgründen unterbrochen. Durch die unabhängige Analyse, die den Weiterbetrieb der Produktion am Standort in Sachsen-Anhalt klären sollte, wurden Defizite beim Brandschutz sowie bauliche Mängel am Gebäude und bei der Sicherheitsausstattung bekannt.

Daher hat sich die Geschäftsführung in enger Abstimmung mit der Inhaberfamilie Habermaass entschlossen, den Betrieb am Standort Lutherstadt Eisleben zunächst temporär zu unterbrechen, um die Sicherheit der rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort nicht zu gefährden. Darüber hinaus soll in den kommenden Wochen geklärt werden, ob die baulichen Anlagen mit vertretbarem Aufwand befähigt werden können, um die aktuelle Schulmöbelproduktion zumindest partiell weiterzuführen.“

Außerdem wird in der Pressemitteilung Martin Mucha von der Rechtsanwaltskanzlei Grub Bugger zitiert. Mucha ist Insolvenzexperte und wurde vom Amtsgericht Coburg im Zuge des vorläufigen Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung als Generalvollbemächtigter bei der Haba-Familygroup eingesetzt. Mucha erklärt: „Um niemanden zu gefährden, waren sich Geschäftsführung und Gesellschafter mit mir einig, dass wir die Produktion ohne Verzögerung unterbrechen müssen.“

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