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Feuerwehr
Abschied, Ehrung und ein neuer Vorstand
Für jahrzehntelange Treue wurden geehrt (von links) Christian Haub, Alexander Bauer, Martin Seufert, Andreas Renninger, Engelbert Vogel, Konrad Kiesel und Klaus Kiesel.
Für jahrzehntelange Treue wurden geehrt (von links) Christian Haub, Alexander Bauer, Martin Seufert, Andreas Renninger, Engelbert Vogel, Konrad Kiesel und Klaus Kiesel. // Klaus Werner
Neuer Vorstand (von links): Benedikt Schmitt (Kassier), Nicolas Löffler, Timo Kuchenbrot, Tobias Dittrich und OB Dirk Vogel.
Neuer Vorstand (von links): Benedikt Schmitt (Kassier), Nicolas Löffler, Timo Kuchenbrot, Tobias Dittrich und OB Dirk Vogel. // Klaus Werner
Bernd Ort – mit Ehefrau Monika – ist als Kommandant verabschiedet worden.
Bernd Ort – mit Ehefrau Monika – ist als Kommandant verabschiedet worden. // Klaus Werner
Reiterswiesen – Ohne Probleme sind die Wahlen über die Bühne gegangen: Tobias Dittrich folgt Bernd Ort als 1. Kommandant. Sein Stellvertreter ist Nicolas Löffler. Standing Ovations gab es für Ort.

Eine umfangreiche Tagesordnung mit Lob von vielen Seiten für eine „Super-Truppe“ – so Oberbürgermeister Dirk Vogel – kennzeichnete die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Reiterswiesen. Im Mittelpunkt der Tagesordnung standen die Neuwahlen und die Würdigungen.

Beständigkeit zeigten die Aktiven bei der Wahl vom bisherigen Stellvertreter Tobias Dittrich zum 1. Kommandanten, dem Nicolas Löffler als 2. Kommandant zur Seite steht – dieses Duo bildet zusammen mit Kassier Benedikt Schmitt und Schriftführer auch den Vorstand des Feuerwehr-Vereins. Emotional war die Verabschiedung von Bernd Ort, der die Wehr zwölf Jahre lang führte und dem mit „Standing Ovations“ für sein herausragendes Engagement gedankt wurde.

59 Aktive

Knapp 90 Mitglieder hatten sich im Feuerwehrhaus versammelt, davon 48 Aktive, die die neue Kommandantur wählten. „Es ist ein Leichtes, nicht mehr anzutreten, wenn man weiß, dass und wie es weitergeht“, so der scheidende Kommandant Bernd Ort.

Doch bevor es soweit war, standen noch einige Punkte auf dem Programm der Jahreshauptversammlung. In seinem Bericht bezifferte er die Anzahl der Aktiven auf 59 Personen, die in drei Gruppen geführt werden und mit Maschinistengruppe und Atemschutzträgern ergänzt werden.

Über das Jahr 2024 fanden zwei Dutzend Ausbildungs- und Übungseinheiten statt. Teilgenommen habe man auch an Großübungen mit anderen Wehren, an Lehrgängen für technische Hilfeleistungen oder Solaranlagen im Feuerwehreinsatz oder an Besprechungen auf Kommandantenebene.

42 Einsätze

Insgesamt wurde die Reiterswiesener Wehr zu 42 Einsätzen gerufen, die mit 990 Einsatzstunden zu Buche schlugen. Darunter waren 22 Brandeinsätze, 16 technische Hilfeleistungen und zweimal Einsatz im Gefahrstoffbereich. Abschließend galt der Dank des Kommandanten der Stadt für die Bereitstellung von Finanzmitteln und den Führungsebenen der Landkreis-Wehren für die konstruktive Zusammenarbeit.

„Ich ziehe meinen Hut vor euch“, so Orts Lob für seine Mannschaft, die er als „große Familie“ bezeichnete, mit der er viele Veränderungen bewegen konnte und bei aller Diskussion immer eine gute Lösung gefunden wurde.

Zweiter Kommandant Tobias Dittrich berichtete von der starken Einbindung der Wehr in das Reiterswiesener Ortsgeschehen sowie ins Vereinsleben. Ob Fahnenabordnungen zu verschiedensten Anlässen oder der Kappenabend zum Fasching, ob das Zwiebelplootz-Fest oder die Teilnahme an der Aktion „Ramadama“ der Stadt – stets sei die Wehr mit dabei oder organisiere etwas selbst, so Dittrich.

Und immer wieder werden dabei neue Ideen umgesetzt wie die Halloween-Party im Feuerwehrhaus. Lob gab es für die vielen Arbeitseinsätze beim „Projekt Fahrzeughalle“, die mit mehreren hundert Stunden Eigenleistung komplett saniert wurde, oder für eine umfassende Instandsetzung der Gerätehalle oder für Pflegearbeiten im und rund ums Feuerwehrhaus. Den Mitgliederstand bezifferte Dittrich auf insgesamt 312 Mitglieder, darunter 59 Aktive, 14 Passive, elf Jugendliche, 21 Musiker und 203 fördernde Mitglieder.

Für den Jugendbereich gab Josephine Kopp einen Überblick, der sich auf die Sammelaktion der Christbäume, auf die Erfolge bei der modularen Truppmann-Ausbildung oder den Ausflug mit der Kreisjugend-Feuerwehr bezog. Daniela Weingärtner berichtete von der Kapelle, die ihre 26 Auftritte mit 41 Gesamtproben vorbereitet hatte und dabei kirchliche Anlässe ebenso musikalisch umrahmte wie die Maibaum-Aufstellung.

Sehr viel investiert

Beim Kassenbericht von Lothar Kiesel ging es um die Ausgaben, wobei der Posten für Ausrüstung mit rund 9000 Euro die Hälfte aller Aufwendungen ausmachte. Auf der anderen Seite standen die Einnahmen, die dank der hohen Spendenbereitschaft von fast 20.000 Euro für einen Überschuss in der Kasse sorgten – und dieser verbesserte die finanziellen Rücklagen der Wehr.

Nach zwölf Jahren Verantwortung für die Kassen, so das Fazit von Lothar Kiesel, seien zwar 10.000 Euro weniger vorhanden, „aber dafür haben wir sehr viel investiert in den Bestand und in die Ausrüstung der Wehr“. Die ordentliche Kassenführung wurde von den wiedergewählten Kassenprüfern Konrad Kiesel und Sandro Simon bestätigt, so dass die Entlastung des Vorstands einstimmig erfolgte.

Grußworte kamen vom neuen Kreisbrandrat Markus Ulrich, der den Stolz von OB Vogel auf die Reiterswiesener Feuerwehr nachvollziehen kann. Lob gab es für deren Professionalität und die ansteckende Begeisterung für das anspruchsvolle Ehrenamt. KBI Steffen Kiesel als ehemaliger Kommandant lobte seine Nachfolger und bedankte sich „im Namen der Reiterswiesener Bürger, für deren Schutz ihr da seid“. Stadtbrandinspektor Harald Albert hob die gute Zusammenarbeit mit Bernd Ort hervor und wünschte dem neuen Kommandanten, der auf einen modernen Maschinen- und Fuhrpark, ein intaktes Haus und eine motivierte Mannschaft bauen kann, ein glückliches Händchen.

Würdigung und Ehrung

Mit einem Rückblick auf die zwölfjährige Amtszeit von Bernd Ort begannen die Würdigungen und Ehrungen. In dieser Zeitspanne standen unter anderem die Organisation der 135-Jahr-Feier, Gebäudesanierungen und Neubauten oder der Kauf von Löschgruppenfahrzeug, Schlauchwagen oder LF10 auf der To-do-Liste.

Kreativität war während der Coronazeit gefragt, und man reagierte mit einer Jahreshauptversammlung unter freiem Himmel oder mit „Zwiebelplootz on Tour“ auf die Beschränkungen. In diesen zwölf Jahren, so Tobias Dittrich als Laudator, steigerte sich die Mitgliederzahl von 242 auf 312 Personen und die Wehr absolvierte 412 Einsätze. Dem Dank für das Engagement folgte ein Gutschein für Bernd Ort und Ehefrau Monika für eine Auszeit in Südtirol. „Wir möchten euch für das Engagement etwas gemeinsame Zeit zurückgeben.“

Weitere Auszeichnungen gab es mit den Dienstaltersabzeichen für Alexander Bauer und Christian Haub, die jeweils für 40 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet wurden. „Verlässlich und pflichtbewusst, also typisch Feuerwehrmann“ – diese Charakterisierung traf auf beide zu, auch wenn die Wege in der Wehr unterschiedlich verliefen.

Aus dem aktiven Dienst wurde Klaus Kiesel verabschiedet, der seit 1974 der Feuerwehr angehört und nun die Altersgrenze von 65 Jahren erreicht hat. Weiterhin aktiv bleibt er bei der Feuerwehrkapelle sowie als helfende Hand bei den Vereinsveranstaltungen. Nicolas Löffler, erst im Jahre 2018 als 21-Jähriger der Wehr beigetreten, bisher Gruppenführer und nunmehr 2. Kommandant, wurde zum Löschmeister ernannt. Als Aktive wurden Feuerwehrfrau Eugenia Yakovenko sowie die Feuerwehrmänner Timo Kaprol und Eugen Prugger aufgenommen.

Für langjährige Vereinszugehörigkeit wurden mit Urkunde und Präsent gewürdigt:

70 Jahre: Raimund Kuhn, seit 2004 Ehrenmitglied

50 Jahre: Klaus Kiesel, Konrad Kiesel, Ludwig Metz, Andreas Renninger, Martin Seufert und Engelbert Vogel

40 Jahre: Alexander Bauer, Christian Haub, Günter Kiesel, Timo Kiesel, Thomas Renninger, Werner Vogel und Bernd Ort.

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