2024 war in Coburg wieder so einiges los. Da fällt es gar nicht so leicht, sich die – vermeintlich – wichtigsten Ereignisse noch einmal ins Gedächntnis zu rufen. Wir haben es versucht und sind dabei alphabetisch vorgegangen.
A wie Aachener
B wie Bahnhof
C wie Coburger Convent
D wie Deutsche Post
E wie Ernstfarm
F wie Feuer
G wie Gastronomie
H wie Hotellerie
I wie Itzpark
J wie Josiasgarten
K wie Klinikum
L wie Landestheater
M wie Mediation
N wie Neuwahl
O wie Open Airs
P wie Parkplatz-Ärger
Q wie Quastenflosser
R wie Rezession
S wie Stadtentwicklung
T wie Trauer
U wie Unfälle
V wie Verkehr
W wie Wasser und Wellen
X wie in MDCCCLXI
Y wie Yokohoma Bay
Z wie Zeichen gegen Rechtsextremismus
A wie Aachener
Es sollte nur ein kurzes Gastspiel in Coburg werden: Im Dezember 2023 hatte das Modehaus Aachener im ehemaligen Kaufhof-Komplex eine Filiale eröffnet. Doch bereits damals befand sich das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten; im November 2023 war gar ein Antrag auf Insolvenz gestellt worden. Die Suche nach einem Retter bleibt erfolglos, sodass im Juni 2024 das endgültige „Aus“ für Aachener verkündet wird. Die Filiale in Coburg bleint noch bis zum 21. September 2024 geöffnet. Seitdem steht der markante Komplex an der Ecke Mohrenstraße/Hindenburgstraße (wieder) leer.
Sehen Sie hier Fotos vom verwaisten Kaufhaus in Coburg:
Wie es mit dem Komplex weitergeht, ist unklar. Zumal Gespräche mit dem Eigentümer, bei dem es sich um einen Fonds handelt, nicht ganz einfach sind. Gedankenspielen, wonach die Stadt Coburg die Immobilie kaufen könnte, erteilt Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) gleich aus mehreren Gründen eine Absage.
Mehr zur Haltung des Coburger Oberbürgermeisters lesen Sie hier:
Ende 2024 deutet sich aber zumindest an, dass es Pläne für eine Zwischennutzung des Ergeschosses gibt.
Mehr über eine mögliche Zwischennutzung lesen Sie hier:
B wie Bahnhof
„Herzlich willkommen, auch wenn Sie nur kurz bleiben“ – über dieses „Begrüßungsschild“ am Coburger Bahnhof hat sich Tageblatt-Redakteur Oliver Schmidt schon immer geärgert. Weil es suggeriert, dass gar nicht damit gerechnet wird, dass Bahnreisende auch mal etwas länger in Coburg bleiben könnten.
Deutsche Bahn ändert Beschilderung
Die Bahn interpretiert das zwar anders, doch Oliver Schmidt bleibt trotzdem am Thema dran. Zusammen mit dem Coburger Stadtrat Maximilian Forkel (CSU), der bei der Deutschen Bahn arbeitet, gelingt schließlich eine Korrektur der Schilder. Unter anderem steht da jetzt: „Auch ohne Adelstitel heißen wir sie herz(og)lich willkommen am Bahnhof Coburg.“ Auf einem anderen heißt es: „Ob Veste oder Feste – herzlich willkommen am Bahnhof und viel Spaß beim Entdecken von Coburg.“
Mehr zu den neuen Schildern am Coburger Bahnhof lesen Sie hier:
C wie Coburger Convent
Anders als im Vorjahr kommt es beim Pfingstkongress des Coburger Convents (CC) diesmal zu keinem größeren Zwischenfall. Allerdings muss die Nase gerümpft werden, als es Unbekannten gelingt, kurz vor dem Festkommers die Tische im Festzelt mit übelriechender Buttersäure zu besprühen.
Mehr über den Buttersäure-Anschlag lesen Sie hier:
Später im Jahr sorgt eine Studie des Kulturwissenschaftlers Dr. Hubertus Habel für Diskussionen. Im Fokus steht dabei vor allem das Ehrenmal des CC im Coburger Hofgarten sowie zwei Plaketten, die sich an der Ummauerung befinden und mit denen an zwei Mitglieder des CC erinnert wird. Die Grünen berufen sich auf die Habel-Studie und fordern das Entfernen der Plaketten – weil die beiden CC-Mitglieder unrühmliche Rollen während der Nazi-Zeit gespielt hätten. Doch allen voran Stadtheimatpfleger Christian Boseckert sowie CSU-Fraktionsvorsitzender Hans-Herbert Hartan kritisieren die Verlässlichkeit der Habel-Studie.
Der Stadtrat entscheidet, dass die Plaketten bleiben. Allerdings soll eine Tafel künftig über die Geschichte des CC-Ehrenmals informieren.
Mehr über den Streit lesen Sie hier:
D wie Deutsche Post
Kuriose Schlagzeile im Juli: „Die Post verlässt die Post“. Denn das Gebäude in der Coburger Hindenburgstraße 6, das vor fast 100 Jahren eigens für „die Post“ errichtet wurde, gehört inzwischen der Postbank. Die wiederum hat mittlerweile gar nichts mehr mit „der Post“ zu tun. Und weil die Postbank in Coburg mehr Platz benötigt, muss der „Untermieter namens Post“ das Gebäude im Laufe des kommenden Jahres verlassen.
Ende 2024 zeichnet sich bereits ab, dass „die Post“ in Coburg künftig schräg gegenüber zu finden sein wird: in einem Nebenraum von „Tellis Goldankauf“ in der Hindenburgstraße 5.
Mehr über den Umzug der Post lesen Sie hier:
E wie Ernstfarm
Die Ernstfarm vor den Toren Coburgs steht leer – die Suche nach einem neuen Pächter oder gar Käufer gestaltet sich schwierig. Plötzlich macht eine kuriose Nachricht die Runde: König Charles könnte doch das Anwesen kaufen! Schließlich wurde diese einst von einem seiner Vorfahren, nämlich Herzog Ernst II., als landwirtschaftliche Musterfarm errichtet.
Mehr über die Bitte an König Charles lesen Sie hier:
Im Laufe des Jahres melden sich mehrere Interessenten und reichen Bewerbungen ein. Im Dezember sind noch drei Kandidaten verblieben. Wird die Ernstfarm künftig ein Biohof oder ein Tagungszentrum, oder siedelt sich ein Energieunternehmen an?
Mehr über den Stand der Bewerbungen lesen Sie hier:
F wie Feuer
Aufregung im April in der Hindenburgstraße: Es brennt in einem Studentenwohnheim! Menschen kommen zwar nicht zu Schaden, doch das Gebäude ist anschließend unbewohnbar. Der Eigentümer verfolgt aber ohnehin Abrisspläne und möchte zeitnah einen Neubau errichten.
Mehr über das Feuer im Studentenwohnheim lesen Sie hier:
Timo Hippner von der Coburger Stadt-Sennerei hat in einen neuen mobilen Verkaufswagen investiert. Doch im September geht dieser Wagen bei einer Fahrt über die Autobahn in Flammen auf. Weil der Geschäftsmann keine entsprechende Versicherung hatte, bangt er nun um seine Existenz.
Mehr über den ausgebrannten Käsewagen lesen Sie hier:
G wie Gastronomie
Viel Bewegung gibt es 2024 erneut in der Coburger Gastro-Szene. Comebacks feiern etwa das „Hopfen & Malz“ und der ehemalige „Kräutergarten“ (jetzt „Casa Mia“). Mit dem „Curry 96“ gibt es erstmals einen Currywurst-Laden in Coburg. Derweil schließt am Theaterplatz die Tappas-Bar „Cosmos“, und gleich nebenan kündigt die „Künstler-Klause“ an, Mitte Januar 2025 zu schließen.
Mehr über die Veränderungen in der Coburger Gastro-Szene lesen Sie hier:
H wie Hotellerie
Bewegung auch in der Hotellerie: Seit einem Brand Ende 2022 ist das Hotel „Goldener Anker“ in Coburg geschlossen. Die Sanierung gestaltet sich schwierig. Im Rückgebäude wird aber schon einmal das neue „Boarding House Coburg“ eröffnet.
Mehr über das neue „Boarding House Coburg“ lesen Sie hier:
Auch in der „Goldenen Traube“ in Coburg tut sich was: Sechs Jahre nach der Übernahme nimmt die Dormero-Kette eine umfangreiche Sanierung in Angriff.
Mehr über die „Goldenen Traube“ in Coburg lesen Sie hier:
Lange Zeit schon nichts mehr investiert wurde offenbar ins Landhotel Steiner in Großheirath. So existiert eine lange Liste mit zum Teil eklatanten Mängeln in Sachen Brandschutz. Zum 30. September 2024 wird das traditionsreiche Hotel geschlossen. Zukunft: völlig ungewiss.
Mehr über das „Aus“ fürs Landhotel Steiner lesen Sie hier:
I wie Itzpark
Im Mai ist es endlich soweit: Die Trendsportanlage in der Rosenauer Straße wird eröffnet! Sie ist ein echtes Paradies für Skater und Biker. Einen schicken namen bekommt die 3000 Quadratmeter große Anlage ebefalls: Itzpark.
Mehr über den Itzpark lesen Sie hier:
J wie Josiasgarten
Coburgs größter Biergarten bekommt einen neuen Pächter: Martin Hofmann. Der hat aber gleich mal ein Problem: Er kann sich mit den bisherigen Pächterinnen nicht auf eine Ablöse für das Wirtschaftsgebäude einigen. Das hat zur Folge, dass dieses Wirtschaftsgebäude vorerst nicht genutzt werden darf. Um trotzdem in die Biergartensaison starten zu können, zeigt sich Martin Hofmann sehr kreativ: Direkt vor dem Wirtschaftsgebäude lässt er als Übergangslösung zwei Container aufstellen, in denen fortan gezapft und gekocht wird.
Erst später im Jahr kommt es zu einer Einigung im „Coburger Biergarten-Streit“.
Mehr zum Biergarten-Streit lesen Sie hier:
Auch Ende des Jahres bleibt Martin Hofmann einfallsreich: Er lässt im Biergarten eine Hütte errichten, die „Josiashütte“, und kann auf diese Weise auch im Winter für Biergarten-Feeling soren.
Mehr über die „Josiashütte“ lesen Sie hier:
K wie Klinikum
Anfang Januar muss der fränkisch-thüringische Klinikverbund Regiomed für die meisten seiner Einzelgesellschaften Insolvenz anmelden. Es ist der Beginn eines langen Ringens um die Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Region.
Sana übernimmt das Klinikum Coburg
Am Ende läuft es auf eine Zerschlagung der bisherigen Strukturen hinaus. Die Stadt und der Landkreis Coburg entscheiden sich nach intensiven Diskussionen für eine Privatisierung des Klinikums Coburg und des Klinikums Neustadt bei Coburg. Neuer Eigentümer ab November 2024 wird die Sana-Kliniken AG.
Was diesen Deal besonders vor allem für kleinere Kommunen so reizvoll macht: Sana übernimmt auch sämtliche Kosten für den geplanten Neubau eines Klinikums in Coburg. Diese Investition im dreistelligen Millionenbereich hätte viele kleinere Kommunen an den Rande ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit gebracht.
Mehr zum Einstieg von Sana lesen Sie hier:
L wie Landestheater
Das Landestheater sorgt 2024 gleich für mehrere Schlagzeilen. Für Furore sorgt vor allem das Comeback der „Rocky Horror Show“, die in Coburg einen besonderen Kult-Status genießt. Alle Vorstellungen im Globe sind ausverkauft. Im Sommer gibt es zusätzlich ein Open Air in der Kulturfabrik Cortendorf.
Mehr über das „Rocky-Fieber“ in Coburg lesen Sie hier:
Kurz vor dem Ende der Spielzeit 2023/2024 überrascht der Verwaltungsausschuss des Landestheaters mit einer Personalentscheidung: Opern-Chef Neil Barry Moss wird zum Intendanten ernannt. Eigentlich war geplant, die Leitung des Hauses noch bis Mitte 2025 auf mehrere Schultern zu verteilen („Direktorengremium“).
Prompt verläuft der Start in die Spielzeit 2024/2025 etwas holprig: Erst gibt es Tonprobleme im Globe, dann kommen auch Misstöne im Ensemble auf, weil Stellen gekürzt werden.
Ein Gespräch mit Neil Barry Moss lesen Sie hier:
M wie Mediation
Der Streit um einen möglichen Ausbau des Weichengereuths scheint festgefahren. Der Coburger Stadtrat ist mehrheitlich nach wie vor dagegen – weil auf dem kurzen, dann vierspurigen Stück gleich mehrere Ampeln erforderlich wären und den Verkehrsfluss wieder bremsen würden. Allen voran die CSU und die Firma Brose sehen in einem Ausbau aber eine wichtige Infrastrukturmaßnahme – sowohl für die Wirtschaft als auch für die künftige Anbindung des neuen Klinikums im Coburger Norden. Brose fordert gar einen Bürgerentscheid zu einem Ausbau.
Baumgärtner schlägt Mediationsverfahren vor
Doch einen wirklichen Fortschritt bringt erst eine Initiative des Kronacher CSU-Abgeordneten Jürgen Baumgärtner, der zugleich Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bayerischen Landtag ist. Er schlägt ein Mediationsverfahren vor. Das bedeutet: Unter Leitung eines Mediators soll gemeinsam versucht werden, den Streit beizulegen. Vielleicht gelingt es ja sogar, die strengen Vorgaben der bisherigen Ausbauplanung zu lockern und als Kompromiss einen dreispurigen Ausbau auf den Weg zu bringen.
Mehr zum Vorstoß von Jürgen Baumgärtner lesen Sie hier:
N wie Neuwahl
Im streitlustigen Weitramsdorf muss – mal wieder – ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Gesucht wird der fünfte Rathaus-Chef binnen zehn Jahren. Zum Nachfolger von Christian Gunsenheimer (bis 2014), Wolfgang Bauersachs (bis 2022), Andreas Carl (bis 2022) und Christian Brettschneider (bis 31. Dezember 2023) wird im Februar 2024 Hans Steinfelder gewählt. Der CSU-Mann setzt sich denkbar knapp mit 1069 zu 1064 Stimmen gegen Dominic Juck (SPD) durch.
Ob das eine gute Basis für ein besseres Miteinander ist? Im Laufe des Jahres wird sich zeigen: Nein. In Weitramsdorf wird weiter gestritten, zum Beispiel über den Neubau eines Kindergartens in Weidach oder eine (schließlich doch wieder ablehnte) Beachvollyballanlage in Weitramsdorf.
Mehr zum neuen Bürgermeister von Weitramsdorf lesen Sie hier:
O wie Open Airs
Der HUK-Coburg-Open-Air-Sommer findet 2024 an zwei verschiedenen Locations statt. Erstmals dabei ist die Kulturfabrik Cortendorf. Unter anderem treten dort Nena, Jan Delay und Wanda auf. Das Landestheater bringt die „Rocky Horror Show“ auf die Freilichtbühne.
Mehr zum Rocky-Open-Air lesen Sie hier:
Highlight auf dem Schlossplatz soll eigentlich das Open Air mit Marius Müller-Westernhagen sein. Doch dann erkrankt der Sänger und muss das bereits ausverkaufte Konzert kurzfristig absagen.
Mehr zur Absage des Westernhagen-Konzerts lesen Sie hier:
P wie Parkplatz-Ärger
Die neue Regelung für den Großparkplatz Anger ist eigentlich ganz einfach: Bei der Einfahrt werden die Kennzeichen der Autos digital erfasst, und vor der Ausfahrt muss die Parkgebühr bezahlt werden.
Lange Schlangen beim Bezahlen
Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Erst verzögert sich die Installation der Schrankenanlage, dann gibt es technische Probleme, und schließlich kommen viele Nutzer mit dem Automaten nicht zurecht. Speziell nach Großveranstaltungen im benachbarten Kongresshaus bilden sich lange Schlagen vor den Automaten.
Mal schauen, was passiert, wenn dasselbe System 2025 am neuen Parkplatz am Globe in Betrieb geht.
Mehr über den Parkplatz-Ärger lesen Sie hier:
Q wie Quastenflosser
Die Quastenflosser, also die Kult-Gruppe aus der Schweiz, nimmt 2024 erstmals nicht mehr am Samba-Festival in Coburg teil. Ein riesiges Spektakel wird die Großveranstaltung trotzdem.
Sambaco stand vor der Insolvenz
Danach folgt aber ein Tauziehen um die Finanzen. Veranstalter Sambaco stand bereits 2023 kurz vor der Insolvenz und wurde letztlich dank eines zusätzlichen Zuschusses der Stadt Coburg gerettet. Doch im Spätsommer 2024 erbittet Sambaco erneut eine zusätzliche Finanzspritze, woraufhin eine Diskussion über den Wert und den Nutzen des Festivals entbrennt.
Sehen Sie hier ein Video vom Samba-Festival 2024:
Samba-Festival Coburg: Trommeln für den Frieden
Sambaco legt allerhand Zahlen vor und kann auch neue Sponsoren finden. Das Festival ist vorerst gerettet, und die Planungen für 2025 laufen.
Mehr zum Nutzen des Samba-Festivals lesen Sie hier:
R wie Rezession
Die deutsche Wirtschaft kämpft mit vielen Problemen. Das lässt sich auch an vielen Firmen im Coburger Raum erkennen. Die Haba-Familygroup (Bad Rodach) als bislang größter Arbeitgeber im Landkreis hat zwar das Insolvenzverfahren überstanden, doch viele Menschen haben ihren Arbeitsplatz verloren.
Brose baut Stellen ab
Brose als größter Industriearbeitgeber in der Stadt Coburg leidet stark unter den Problemen der Automobilbranche. Im Dezember wird angekündigt, am Stammsitz Coburg rund 200 Stellen abzubauen.
Mehr zur Entwicklung bei Brose lesen Sie hier:
Der Verpackungsspezialist Schumacher Packaging wird an Mondi verkauft, die 800 Arbeitsplätze in Ebersdorf bei Coburg sollen aber vorerst erhalten bleiben. Schwieriger die Lage bei Leuwico in Wiesenfeld: Der Büromöbelhersteller muss Insolvenz anmelden.
HUK Coburg übernimmt Pitstop
Aber es gibt auch Lichtblicke in diesen schwierigen Zeiten: Kaeser Kompressoren in Coburg wächst weiter, die HUK-Coburg erschließt sich neue Felder und übernimmt die Mehrheit bei Pitstop. Neue Arbeitsplätze entstehen im neuen Speditionsterminal der Firma Geis in Ebersdorf bei Coburg und im neuen Logistikzentrum von DSV in Neustadt bei Coburg.
Mehr über DSV in Neustadt lesen Sie hier:
S wie Stadtentwicklung
Auf dem ehemaligen BGS-Gelände läuft der Abriss, um Platz zu schaffen für ein neues Klinikum. Auch beim BRK in der Sally-Ehrlich-Straße rollen die Bagger, obwohl noch gar nicht feststeht, was dort mittelfristig entstehen soll.
Mehr zum Abriss auf dem BRK-Gelände sehen Sie hier:
Im Alten Landratsamt in der Allee in Coburg entstehen schicke Wohnungen, ebenso wie auf dem Gelände des ehemaligen Diakonisch-Sozialen-Zentrums in der Leopoldstraße.
Mehr zu den beiden Projekten lesen Sie hier:
Im Steinweg-Quartier wird derweil das Projekt „Junges Wohnen“ vorangetrieben. Deshalb müssen einige alte Gebäude abgerissen werden, zum Beispiel in der Schenkgasse.
Mehr zum Abriss in der Schenkgasse lesen und sehen Sie hier:
T wie Trauer
Ein Tötungsdelikt erschüttert Coburg. Beim Opfer handelt es sich um eine 40-jährige Frau. Anfang Dezember wird sie vermisst gemeldet, dann mehrere Tage lang gesucht, ehe ihre Leiche gefunden wird.
Ein 37-Jähriger wird festgenommen und räumt die Tat auch ein. Er kannte die 40-Jährige vom THW, wo sich beide ehrenamtlich engagierten. Weitere Details sind bislang nicht bekannt (Stand: 21. Dezember 2024).
Mehr zum Tötungsdelikt lesen Sie hier:
U wie Unfälle
2024 haben sich leider viele Unfälle ereignet. Zwei waren besonders schrecklich:
Im Juli wird am (unbeschrankten) Bahnübergang an der Fuchsmühle bei Großwalbur ein Auto von einem Zug erfasst. Eine 80-jährige, die mit im Auto sitzt, stirbt.
Mehr zu dem erneuten Unfall an einem unbeschrankten Bahnübergang lesen Sie hier:
Im August kommt ein 71-Jähriger in der Rosenauer Straße in Coburg von der Fahrbahn ab. Dort wird eine 54 Jahre alte Joggerin vom Fahrzeug erfasst und tödlich verletzt. Die Polizei ergreift anschließend mehrere Maßnahmen, um zumindest an dieser Stelle einen solchen Unfall künftig zu vermeiden.
Mehr zu den ergriffenen Maßnahmen lesen Sie hier:
V wie Verkehr
Auf diesen Tag haben viele Menschen in den Coburger Stadtteilen Neuses, Beuersdorf und Glend sowie auch in Sulzdorf und Kösfeld (Gemeinde Meeder) seit fast 30 Jahren gewartet: Die neue Trasse der Staatsstraße 2205 zwischen Coburg und Wiesenfeld ist fertig. Der Verkehr muss künftig nicht mehr durch Wohngebiete rollen.
Mehr über die neue Umgehungsstraße lesen Sie hier:
W wie Wasser und Wellen
Weil das Geld nicht mehr so fließt, fließt auch an einigen Brunnen in Coburg nichts mehr: Die Stadt stellt das Wasser ab und möchte damit einen weiteren Beitrag zum Sparen machen. Doch speziell das Abschalten der Fontänen auf dem Marktplatz stößt auf viel Kritik und Unverständnis.
Als der Sommer immer heißer wird, fasst sich Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) ein Herz: Er korrigiert die Entscheidung und lässt die Fontänen wieder sprudeln.
Mehr Wasser-Comeback auf dem Marktplatz lesen Sie hier:
Obwohl das Geld nicht mehr so fließt, stellt der Stadtrat noch im Dezember die Weichen für ein anderes, deutlich größeres „Wasser-Projekt". Das Hallenfreibad Aquaria soll komplett neu gebaut werden.
Bei der Finanzierung soll auch ein Bausparvertrag über 50 Millionen Euro helfen, der eigentlich für den Neubau des Klinikums abgeschlossen worden war. Durch die Privatisierung des Klinikums (siehe dazu auch K wie Klinikum) ist die Stadt aber finanziell nicht mehr gefordert beim geplanten Klinik-Neubau.
Mehr zum „Sanierungsfall Aquaria“ lesen Sie hier:
X wie in MDCCCLXI
Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha ist im Jahr 1861 gestorben – oder eben MDCCCLXI, wie die Römer sagen würden.
Vier Jahre später enthüllte Queen Victoria das Denkmal auf dem Coburger Marktplatz.
Weitere 159 Jahre später wurde dieses Denkmal mal wieder grundlegend saniert. Dabei ist zwar so mancher Schaden behoben worden. Was allerdings geblieben ist, sind die Einschusslöcher, die aus dem Zweiten Weltkrieg stammen. Sie seien „Teil der Geschichte des Denkmals“, wie es heißt. Und: Die Einschusslöcher sollen als „Spuren der Zeit“ sichtbar bleiben.
Mehr zur Sanierung von Coburgs wichtigstem Denkmal lesen Sie hier:
Y wie Yokohoma Bay
Das Wasser in der Bucht von Yokohoma auf der Insel Hawaii gilt als Paradies für Surfer. Allerdings ist von Coburg aus die Anreise recht weit. Deshalb nutzt ein unbekannter Sportler im Januar 2024 kurzerhand das Hochwasser im Itzgrund und betreibt dort Kitesurfen. Nicht ganz ungefährlich, aber bestimmt ein riesiger Spaß.
Mehr über den Kitesurfer im Itzgrund lesen Sie hier:
Z wie Zeichen gegen Rechtsextremismus
Der Anfang des Jahres stand bundesweit ganz im Zeichen von brisanten Enthüllungen. Die Rechercheplattform „Correctiv“ hatte herausbekommen, dass es ein Geheimtreffen gab, bei dem – unter Beteiligung auch von AfD-Politikern – über die massenhafte Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland beraten wurde („Remigration"). Zahlreiche Protestveranstaltungen sind die Folge – auch in Coburg.
Im Januar kommen sage und schreibe 4000 Menschen auf dem Marktplatz zusammen, um gemeinsam ein „Zeichen gegen Rechts“ zu setzen. Bei einer weiteren Veranstaltung im März werden auf dem Schlossplatz immerhin knapp 3000 Teilnehmer gezählt.
Weil die Veranstalter das Motto etwas präziser angeben („Zeichen gegen Rechtsextremismus“), sind im März auch die CSU und die FDP mit von der Partie.
Mehr zum „Lichtermeer auf dem Schlossplatz“ lesen Sie hier:
Warum es gerade in Coburg so wichtig ist, ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen, wird spätestens im Mai deutlich: Eva Karl und Professor Gert Melville präsentieren die Ergebnisse ihrer siebenjährigen Forschungsarbeit. Im Auftrag des Coburger Stadtrats sollten sie analysieren, warum Coburg zur „ersten nationalsozialistischen Stadt Deutschlands“ werden konnte.
Mehr zur Forschungsarbeit lesen Sie hier:
Im Dezember erscheint die beeindruckende Forschungsarbeit in Buch-Form. Im Klappentext wird darauf hingewiesen, warum das Buch in keinem Coburger Bücherschrank in Coburg fehlen sollte: „So versteht sich dieses Buch nicht nur als die erste Gesamtdarstellung jener dunklen Epoche Coburger Vergangenheit, sondern zugleich als Warnung vor einer durchaus möglichen Erneuerung von Unterdrückung durch Diktatur und Gewaltherrschaft. Die Methoden ähneln sich immer.“
Mehr zum Buch lesen Sie hier:
Lesen Sie auch: