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Podcast "Fränkischer Talk"
Chris Zagel, wie lebt es sich mit Mikrochips unter der Haut?
Prof. Christian Zagel hat die Innovation zum Beruf gemacht.
Prof. Christian Zagel hat die Innovation zum Beruf gemacht. // Andrea Pauly
Coburg/Kronach – Wenn er den Satz "Das haben wir schon immer so gemacht" hört, schüttelt es ihn: Für Chris Zagel von der Hochschule Coburg ist die Zukunft ein Abenteuerspielplatz, auf dem man Geld verdienen kann.

Stellen Sie sich vor, Sie bekämen in einer Umkleidekabine Klamotten vorgeschlagen, die Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit passen: richtiger Schnitt, richtige Größe, ausgewählt nach Ihrer Körperform. Chris Zagel stellt sich so etwas nicht nur vor – er setzt es um. Für Adidas hat er eine interaktive Umkleidekabine entwickelt, die genau das und noch mehr kann.

Er ist mit allem ein paar Jahre früher dran: Seinen ersten Computer hatte er mit sieben Jahren, seinen Elektronik-Onlineshop hat er mit 14 hochgezogen. Als kaum jemand wusste, was 3D-Drucker sind, erhielt er schon Auszeichnungen für ein Projekt, das mit Hilfe von 3D-Druck Prothesen für Kriegsverwundete ermöglicht. 

Mit dem Chip unter der Haut geht längst nicht alles

Und während in der Corona-Pandemie Querdenker befürchteten, sie könnten mit der Impfung einen Mikrochip eingesetzt bekommen, hatte er längst einen in der Hand und wusste, dass so ein Mikrochip erstens in keine Impfspritze gepasst hätte und zweitens nicht annähernd das kann, was Skeptiker befürchteten.

Der Chip, den er zu dieser Zeit unter der Haut zwischen Daumen und Zeigefinger trug, war so groß wie ein Reiskorn und konnte gerade mal seine Haustür öffnen.

Mittlerweile hat er zwei Chips, und auch die können längst nicht das, was er gern damit machen würde. Bargeldlos zahlen, zum Beispiel. Die Technik dafür gibt es. Aber Zagel winkt frustriert ab: Davon seien deutsche Banken und der deutsche Handel noch viele Jahre entfernt. 

Innovation als Lebensinhalt

Er hat das extrem überstrapazierte Wort "Innovation" zu seinem Lebensinhalt gemacht. Heute ist er Professor, verantwortet an der Hochschule Coburg am Standort Kronach auf dem Lucas-Cranach-Campus Bachelor- und Masterstudiengänge, in denen Menschen lernen, kreativ zu sein, innovativ zu denken, über den Tellerrand zu schauen – und damit das Leben besser und einfacher zu machen.

Als "Wirtschaftsinformatik 2.0" beschreibt es der Weitramsdorfer. Seine Studiengänge befassen sich mit den Fragen:

  • Was bringt uns die Zukunft? 
  • Wie können wir das Beste daraus machen?
  • Wie können wir mit neuen Herausforderungen umgehen?
  • Welche Potenziale und Risiken können neue Technologien bringen? 

In der neuen Folge "Fränkischer Talk" spricht Chris Zagel rund eine Stunde lang darüber, wie man aus Ideen Projekte macht, was Menschen und Unternehmen hemmt, sich weiterzuentwickeln, woher seine Ideen kommen, über seine spannendsten Projekte  – und über die Frage, warum der erste Mikrochip, den er sich einsetzen wollte, zu einer ziemlichen Odyssee geführt hat.

Jetzt kostenfrei als Podcast

Das ganze Gespräch mit dem Innovations-Experten hören Sie kostenlos unter "Fränkischer Talk" auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Spotify und Apple Podcasts oder direkt hier: 

Für den 42-Jährigen sind Kreativität und Neugier schon immer Teil seines Lebens. Mit sieben hatte er seinen ersten PC, mit 14 hat er einen Elektronik-Onlineversandhandel aufgezogen, den es immer noch gibt.  Wenn andere sagen "man müsste mal..." oder "Stell dir mal vor, wir könnten einfach..." – dann legt Zagel erst richtig los. 

Growth Mindset: mutig sein und ausprobieren

Der Wirtschaftsinformatiker hat das, was die Psychologin Carol Dweck ein "Growth Mindset"  nennt, also die Bereitschaft, sich ständig zu entwickeln und zu wachsen und noch mehr zu lernen und zu probieren. Dieses Mindset hat aber auch Grenzen. Im Podcast verrät Zagel, wo in seinem Kopf die Schranke ist, wo er selbst ein "Fixed Mindset" hat, und was ein niedliches Monster namens Hubert dagegen tun soll. 

Er spricht über Katzen im Büro als Innovation, welche Rolle Chefs spielen, welche seiner Projekte gescheitert sind, und er erkärt, wie Menschen zur Neugierde herangeführt werden können, wie Kinder auf unterschiedliches Lob reagieren und wie auch in großen Unternehmen Innovation nicht nur ein Wort für die eine Abteilung, sondern für jeden Menschen werden kann. 

Hier sehen Sie weitere Folgen. Diese und viele mehr finden Sie in der Übersicht auf www.fraenkischer-talk.de.

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