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Podcast "Fränkischer Talk"
Bamberger Schauspieler in Epos über den Auschwitz-Prozess
Schauspieler Wilfried Hochholdinger aus Bamberg spricht im Podcast "Fränkischer Talk" über seine wichtigsten Rollen und das Mammut-Projekt "Die Ermittlung", das im Juli 2024 in die Kinos kam.
Schauspieler Wilfried Hochholdinger aus Bamberg spricht im Podcast "Fränkischer Talk" über seine wichtigsten Rollen und das Mammut-Projekt "Die Ermittlung", das im Juli 2024 in die Kinos kam. // Peter Nass / Grafik: Maximilian Arnold
Bamberg – Wilfried Hochholdinger aus Bamberg stand für den "Tatort", für "X-Men" und "Inglorious Basterds" vor der Kamera. Aktuell ist er im Epos "Die Ermittlung" über die Auschwitz-Prozesse zu sehen.

Wenn Wilfried Hochholdinger durch Bamberg läuft, dürften sich zahlreiche Passanten denken: "Den kenn ich doch!" Und ja, man kennt ihn: aus unzähligen Fernsehserien wie Tatort oder Wolffs Revier, aus Produktionen wie Charité oder Elementarteilchen, aus X-Men: Erste Entscheidung und aus Speer und er. In mehr als 300 Filmen hat er mitgespielt.

Außerdem ist seine tiefe Stimme in zahlreichen Hörspielen und Werbespots zu hören. In München, Berlin und Düsseldorf spielte er zudem jahrelang Theater.

Tarantinos "Inglorious Basterds" als seine größte Enttäuschung

Auf den ersten Blick ragen zwei Hollywood-Produktionen in seiner beruflichen Biografie heraus: Inglorious Basterds von Kult-Regisseur Quentin Tarantino und X-Men: Erste Entscheidung, in dem er in einer Barszene von Michael Fassbender als junger Magneto erschossen wird. 

Doch es ist sein aktueller Film, der für ihn der bedeutendste und wichtigste seiner Karriere ist: Die Ermittlung von Regisseur RP Kahl, der im Sommer in die Kinos kam. 

Film über die Auschwitz-Prozesse in der Mediathek 

In „Die Ermittlung“ spielt der Bamberger Schauspieler Wilfried Hochholdinger einen der Hauptangeklagten in den Prozessen nach der Befreiung von Auschwitz, Robert Mulka.

Grundlage des Films ist das Theaterstück "Die Ermittlung - Oratorium in 11 Gesängen" von Peter Weiss. Darin wird der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess von 1963 bis 1965 in einer Art Protokollform gespielt. Der Regisseur RP Kahl hat daraus ein vierstündiges Kammerspiel vor der Kamera gemacht, in dem alles anders ist als in anderen Filmen.

Anlässlich des 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zeigt die ARD den Film „Die Ermittlung“ kostenfrei in der Mediathek.

Hochholdinger gibt nur selten Interviews

Der Bamberger Hochholdinger gibt nur sehr selten Interviews. Für den Podcast "Fränkischer Talk" macht er eine Ausnahme: Eine Stunde lang erzählt er darin aus seinem Leben als Schauspieler und von seinen bedeutendsten Projekten.

Er erzählt, wie er Quentin Tarantino traf und wie daraus die größte Enttäuschung seiner Karriere wurde. Er spricht über das Projekt, das ihm am meisten Spaß gemacht hat (Die Snobs) und über Die Ermittlung.  Für Hochholdinger war der Dreh der emotionalste in seiner bisherigen Laufbahn.  

Das ganze Gespräch hören Sie kostenfrei auf allen bekannten Podcast-Plattformen wie Spotify oder Deezer oder direkt hier: 

Mulka und Goebbels: Hochholdinger spielt die Bösen

Nicht zum ersten Mal ist Wilfried Hochholdinger als das personifizierte Böse zu sehen: Schon zweimal hat er Hitlers Reichspropaganda-Minister Joseph Goebbels für die Leinwand verkörpert.

Im Gespräch erklärt er, wie er sich auf eine solche Rolle vorbereitet und wie er mit dem ungeheuerlichen Hintergrund seines aktuellen Films umgegangen ist. 

Wilfried Hochholdinger in "Die Ermittlung"

Der Ankläger (Clemens Schick) verhört den Angeklagten Mulka (Wilfried Hochholdinger).

In Bamberg geboren und aufgewachsen

Hochholdinger ist 1962 in Bamberg geboren und dort aufgewachsen. Er erzählt aus seiner Kindheit und Jugend in der Domstadt, wie sich seine Liebe zu Film und Theater ausprägte, und von der Initialzündung für seinen Wunsch, selbst Schauspieler zu werden – eine Frau steckte dahinter. 

Er verließ Bamberg, um in München an der Otto-Falckenberg-Schule Schauspiel zu lernen: Seinen ersten Film – "Orpheus kehrt zurück" mit Bobby McFerrin unter der Regie von Peter Lämmle – drehte er bereits, als er mit der Schauspielschule noch gar nicht fertig war. Im "Fränkischen Talk" erzählt er, warum er dort erstmal rausflog und später wieder aufgenommen wurde.  

Zweite Leidenschaft: Musik als HOLD

Außerdem ist Hochholdinger begeisterter Musiker. Mit seiner Band HOLD, die mittlerweile sein alleiniges Projekt ist, hat er vier Alben veröffentlicht und ist dabei immer mehr zum Konzeptkünstler geworden. Ein neues Album erscheint in Kürze. 

HINWEIS:

Dieser Artikel ist im September 2024 erstmals erschienen. Aufgrund der Veröffentlichung seines Films haben wir ihn für Sie aus dem Archiv geholt.

Alle bisherigen Folgen von "Fränkischer Talk" – unter anderem mit Erzbischof emeritus Ludwig Schick, Kinderbuchautor Paul Maar (Das Sams), Mälzerei-Chefin Sabine Weyermann oder der Lauf-Influencerin "Leni_Runner" alias Ingalena Schömburg-Heuck finden Sie hier in der Übersicht. 

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Hier sehen Sie weitere Folgen. Diese und viele mehr finden Sie in der Übersicht auf www.fraenkischer-talk.de.

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