Das Spendenprojekt „Weihnachtshilfe“ der Saale-Zeitung findet heuer zum 27. Mal statt. Vier Organisationen aus dem Landkreis werden mit Ihren Spenden unterstützt. Das gesammelte Geld fließt nicht in Verwaltungsstrukturen, sondern kommt Menschen aus dem Landkreis, die in Not sind, direkt zugute.
In den kommenden Wochen besucht die Saale-Zeitung die vier Hilfsorganisationen Solwodi, Kidro, die soziale Beratungsstelle der Caritas und den Sozialpsychiatrischen Dienst der Diakonie. Ein kleiner Überblick:
1. Kidro (Kissinger Drogenhilfe)
Die Kissinger Drogenhilfe kümmert sich um Menschen, die arm, obdachlos, arbeitslos, suchtkrank oder alles auf einmal sind. Hier finden sie eine Wärmestube, Drogenhilfe, Arbeitsprojekte, ein Möbellager und Integration durch Sport.
Christian Fenn, Leiter der Kidro, erklärt, warum sie das Geld momentan gut gebrauchen können: „Derzeit nimmt die Anzahl der Obdachlosen dramatisch zu. Die Unterkünfte sind voll und Wohnungen auf dem freien Markt für unsere Klientel nahezu unerreichbar.“ Das Personal plane gerade eine Notschlafstätte.
„In der Wärmestube sind fast doppelt so viele Gäste wie sonst. Und noch ist der Frost nicht mal eingetreten. Kidro platzt aus allen Nähten“, so Fenn. Das Entstehen der Drogenberatungsstelle für Kinder und Jugendliche verursache trotz Förderung Kosten. Darüber hinaus helfen die Spendengelder, um Menschen aus finanziellen Notlagen zu helfen oder ihnen sogar einen Arbeitsplatz zu finanzieren, wenn staatliche Leistungen gerade ausgelaufen oder nicht möglich sind.
2. Sozialpsychiatrischer Dienst (SPDi) der Diakonie
Der SPDi ist zum einen eine Beratungsstelle für psychisch kranke und behinderte Menschen, auch für Angehörige. Zum anderen gibt es das Betreute Wohnen, wo psychisch Kranke im Alltag zu Hause unterstützt werden. In die Tagesstätte als dritte Säule kommen sie für vier Stunden am Tag, um aus dem Haus zu kommen, Gleichgesinnte zu treffen und sich zu beschäftigen. Weil viele dieser Menschen von einer kleinen Rente leben, haben sie oft Probleme, sich das Nötigste zu leisten.
Daniela Nickola erklärt: „Die allgemeinen Preissteigerungen haben sich natürlich auf unsere Klienten ausgewirkt. Wir haben sie mit Lebensmittelgutscheinen unterstützt, aber sie brauchten auch Hilfe bei Hygieneartikeln und Energiekosten.“ Auch wichtig sei die soziale Teilhabe. So konnten mit dem Weihnachtshilfebudget Ausflüge unterstützt werden – aber auch Fahrtkostenunterstützung für Arzttermine.
3. Solwodi: Hilfe für Frauen in Not
Solwodi kümmert sich um Frauen in Not. Oft kommen diese aus dem Ausland und sind Opfer von Menschenhandel, sexueller Ausbeutung, Prostitution oder anderen Gewaltsituationen geworden. Sie leben in Gemeinschaftsunterkünften, Schutzwohnungen oder sind gerade dabei, sich ihr Leben in der eigenen Wohnung aufzubauen.
Renate Hofmann von der Organisation berichtet: „Die politische Situation ausländischer Menschen ist derzeit sehr angespannt.“ Anfang des Jahres sei eine Frau abgeschoben worden, die seit Jahren mit einer Duldung in Deutschland lebt und all ihre drei Kinder in Europa geboren hat.
Positiv für Hofmann ist derzeit der Arbeitsmarkt: Es würden auch Menschen ohne Ausbildung gesucht, manche kämen in der Pflege unter. Nur die Situation mit Kindergartenplätzen sei derzeit schwierig – und ohne die sind Deutsch lernen und arbeiten kaum machbar. So haben viele Frauen, die zu Solwodi kommen, Geldsorgen.
4. Allgemeiner Sozialer Beratungsdienst (ASBD) der Caritas:
Gabriele Morath und ihr Team vom ASBD sind da, wenn Menschen finanzielle oder materielle Schwierigkeiten haben, wenn sie Informationen über Sozialleistungen benötigen, mit Behörden nicht zurechtkommen, Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen haben oder im Augenblick einfach nicht weiterwissen.
Angesichts des kommenden Winters, gepaart mit den Kostensteigerungen in allen Bereichen, haben die Menschen Existenzängste. Die soziale Beratungsstelle der Caritas leistet seit Jahren Hilfe, wenn Menschen in solche Not geraten sind.
Hier können Sie spenden
- Caritas: DE80 7935 1010 0000 0019 41
- Kidro: DE05 7935 1010 0000 0335 55
- Solwodi: DE73 7906 5028 0005 7260 50
- Diakonie: DE48 7935 0101 0000 0025 35
Verwendungszweck: Weihnachtshilfe Saale-Zeitung